Zur Auswirkung des „Digitalpakts“ des Bundes für die Schulen in Erlangen und im Landkreis Erlangen-Höchstadt äußert sich Christian Zwanziger, Abgeordneter für Erlangen und Erlangen-Höchstadt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
„Aus dem „Digitalpakt“ des Bundes erhält Bayern in den nächsten fünf Jahren 778 Millionen Euro. Die Gelder sollen für Digitalisierung an Schulen fließen. Für die gesamte Laufzeit entfallen auf die Schulen in der Stadt Erlangen voraussichtlich gut 6,5 Millionen Euro, auf die Schulen im Landkreis Erlangen-Höchstadt rund 5,5 Millionen Euro.*
Ich begrüße, dass der Bund für diese Investitionen in die Zukunft endlich Geld in die Hand nimmt. Gleichzeitig muss ich feststellen, dass die Söder-Regierung dies zum Anlass nimmt, sich selbst vor der Verantwortung zu drücken. Entgegen anderslautender Ankündigungen läuft das Förderprogramm des Freistaats („Digitalbudget“) aus. Das stößt engagierte Lehrkräfte und nicht zuletzt Kommunen vor den Kopf, die in den letzten Monaten eh verunsichert wurden, weil Fördergelder nicht mehr abgerufen werden konnten.
Unsere Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte haben beste Lern- und Lehrbedingungen verdient. Dazu gehört neben einer zeitgemäßen IT-Ausstattung auch die Wartung vor Ort, die nicht von der Bundesförderung abgedeckt wird. Die Söder-Regierung darf die Kommunen damit nicht allein lassen. Mit der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Bayerischen Landtag setze ich mich dafür ein, das Schulfinanzierungsgesetz zu ändern, um Kommunen hier unter die Arme zu greifen.
Außerdem braucht es ein landesweites, didaktisches Konzept für die Arbeit mit den digitalen Medien in bayerischen Schulen. Es ergibt wenig Sinn, dass hier jede Schule das Rad neu erfinden muss. Engagierte Lehrkräfte würden dadurch entlastet und könnten sich so voll und ganz den Schülerinnen und Schülern widmen.“
*Zahlen für die Stadt Erlangen und den Landkreis Erlangen-Höchstadt inklusive der Träger staatlich anerkannter Schulen. Hinzu kommen Fördergelder für Schulen überörtlicher Träger mit Standorten in Erlangen und Erlangen-Höchstadt.
Ergänzender Hintergrund zur Situation in der Stadt Erlangen:
Die Stadt Erlangen hat mit dem Konzept smartERschool für weitreichende Planungssicherheit für die Schulen durch verbindliche Service-Level-Agreements mit dem Dienstleister kommunalBIT gesorgt. Die Finanzierung muss sie aber weiterhin allein stemmen.
Verwandte Artikel
Pressemitteilung: Öffentlicher Arbeitergeber – öffentliche Verantwortung
Die Mitarbeitenden der KlinikService GmbH Erlangen (KSG) halten die Uniklinik am Laufen. Entlohnt werden sie aber nicht wie die Kolleg*innen am Klinikum. Darum fordern sie die Eingliederung in die Uniklinik oder zumindest den gleichen Tarif.
Hier geht es um mehr als einen normalen Tarifkonflikt, denn durch die Geschäftsführung der KSG kam es wiederholt zu massiven Einschüchterungsversuchen. Da die KSG zu 51% dem Uniklinikum und damit zur öffentlichen Hand gehört, habe ich beim zuständigen Wissenschaftsministerium nachgefragt.
Weiterlesen »
Stadt-Umland-Bahn: Rückgrat für die Region, Wissenschaft und Wirtschaft
Mit der Stadt-Umland-Bahn (StUB) planen die Städte Nürnberg, Erlangen und Herzogenaurach das derzeit größte Straßenbahnprojekt in Deutschland. Durch eine starke Schiene als Rückgrat eines leistungsfähigen ÖPNV sollen die Städte, ihre Menschen, aber auch der Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort der Region näher zusammenrücken. Auch die Staatsregierung hat bereits die zentrale Bedeutung dieses Projektes erkannt und früh eine anteilige Finanzierung zugesagt. Mit einem Berichtsantrag, der als Dringlichkeitsantrag im Ausschuss für Wohnen, Bau und Verkehr behandelt wird, fordere ich mit meiner Fraktion, dem Landtag über dieses wichtige Projekt zu berichten.
Weiterlesen »
Landtags-Grüne: „Kein Rotstift bei Musik, Kunst und Werken!“
In ihrem Dringlichkeitsantrag „Unsere Verantwortung: alle Kinder fit für eine gute Zukunft machen – kein Rotstift bei Kunst, Musik und Werken!“ fordert die Grünen-Fraktion, Kindern und Lehrkräften mehr Freiraum und Zeit für individuelle Förderung zu geben anstatt musische Fächer zugunsten von Deutsch und Mathe zu kürzen.
Weiterlesen »