Wasserstoff als Energieträger birgt viel Potential für unsere Zukunft. Doch Transport und Lagerung birgt Herausforderungen. Lösungen dafür bietet das Erlanger Unternehmen Hydrogenious. Bei einer Betriebsführung am 17. September konnte ich mir ein genaueres Bild verschaffen.
Mit dabei waren unter anderem der Uwe Kekeritz aus dem Bundestag sowie Barbara Fuchs und Martin Stümpfig aus dem Landtag. Das Unternehmen entstand aus Forschungsarbeiten an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Seit 2013 arbeitet Hydrogenious an der sogenannten LOHC-Technologie.

Während des ersten Teils des Besuchs wurden wir vom CEO und Gründer Dr. Daniel Teichmann durch die Produktionshalle geführt und haben allerlei Hintergrundinformationen zur verwendeten Technik und zur Geschichte des Unternehmens bekommen. Das Herzstück des Unternehmens, die sog. Liquid Organic Hydrogen Carriers (kurz: LOHC), sind Flüssigkeiten, die eine vergleichsweise sichere Speicherung von Wasserstoff erlauben. Selbst bei einem Test mit einem Bunsenbrenner entflammt die Flüssigkeit nicht. Aufgrund dieser besonderen Eigenschaft kann die Flüssigkeit leicht transportiert werden, die bestehenden Tank-Infrastrukturen lassen sich (größtenteils) weiternutzen. Ein Transport in Druckbehältern – mit den entsprechenden Schwierigkeiten – wird damit überflüssig.

Im zweiten Teil konnten wir uns in einem direkten Gespräch noch weiter über die Potentiale der Technologie und die Möglichkeiten der Politik austauschen. Neben der Möglichkeit mit erneuerbaren Energien, beispielsweise aus Windkraftparks oder Photovoltaik, Wasserstoff zu synthetisieren, diesen dann in der Flüssigkeit „einzuspeichern“ um ihn am Zielort zu verwenden, sieht Dr. Teichmann die Potentiale für eine direkte Anwendung der Technik in der Mobilität vor allem in größeren Verkehrsträgern. Busse oder Lkws, Schiffe und Züge könnten den Wasserstoff in flüssiger Form mitführen und damit betrieben werden. Seit 2018 wird unter Beteiligung von Hydrogenious an einem LOHC-betriebenen Nahverkehrszug geforscht.
Bei einem war sich Dr. Teichmann sicher: Wasserstoff wird zukünftig ein integraler Bestandteil nachhaltiger Energieerzeugung und Verteilung sein. Und dabei will das Erlanger Unternehmen natürlich ganz vorne mit dabei sein.
Verwandte Artikel
Kürzung des EU-Schulobst-Programms zu Lasten der Gesundheit unserer Kinder
Kinder mit gesundem Essen versorgen – das ist das Ziel des EU-Schulprogramms, das bereits seit 2017 mit Geldern vom Freistaat zusätzlich unterstützt wird. Nun haben aber viele Kitas und Schulen in Bayern ein Schreiben zur Kürzung der Lieferungen erhalten. Um die Lieferungen kurzfristig sicherzustellen, hat die Grüne Landtagsfraktion einen Änderungsantrag zum Nachtragshaushalt vorgelegt, der eine Erhöhung der Landesmittel um 500 000 Euro vorsieht.
Weiterlesen »
Erlangen-Höchstadt und Erlangen profitieren von Habecks Heizungsgesetz
Immer mehr Menschen in Stadt und Landkreis machen sich unabhängig von teurem Öl und Gas, indem sie ihre Heizung austauschen. Dabei haben allein im Jahr 2024 bereits 856 Haushalte auf eine Förderung nach dem Heizungsgesetz von Robert Habeck zurückgegriffen, wie der aktuelle Förderreport der KfW Förderbank zeigt. Allein im Landkreis Erlangen-Höchstadt wurden insgesamt Anträge in Höhe von 8,1 Millionen Euro genehmigt. Auf dem Gebiet der Stadt Erlangen waren es nochmal 3,3 Millionen Euro Förderung.
Weiterlesen »
Söder und Glauber greifen Artenschutz-Volksbegehren an
Ohne Vorwarnung streicht die Bayerische Staatsregierung Mittel für Naturschutz und Landschaftspflege. Die Kürzungen bedrohen zahlreiche Projekte in ganz Bayern. Auch der Landschaftspflegeverband Mittelfranken, der sich unter anderem um die Wildpferde in Tennenlohe kümmert, ist davon betroffen. Die Grünen im Bayerischen Landtag fordern deshalb von der Bayerischen Staatsregierung, die pauschalen Kürzungen im Umwelthaushalt für Landschaftspflege und Naturschutz zurückzunehmen und sie auskömmlich zu finanzieren.
Weiterlesen »