Der Eiserne Vorhang trennte von 1945 bis 1989 Europa in zwei Welten. Entlang des ehemaligen Todesstreifens konnte sich die Natur entwickeln – von Menschen kaum gestört. So entstand ein monumentales, weltweit einzigartiges, zusammenhängendes Band vielfältiger Lebensräume, die anderswo bedroht oder ganz verschwunden sind. Dieser europäische grüne Korridor ist über 12.500 Kilometer lang, durchquert heute 24 Staaten und zieht sich von der Barentssee an der Grenze von Norwegen und Russland bis hinunter zu den Küsten Albaniens und der bulgarisch-türkischen Grenze.
Das Grüne Band erinnert aber auch als lebendes Denkmal an die menschenverachtende Teilung Europas und ist ein Symbol für die friedliche Revolution. Der besondere Wert des Grünen Bandes liegt in der einmaligen Verbindung vielfältiger Naturräume mit den Resten der DDR-Grenzbefestigungsanlagen und kulturellen Einrichtungen wie Museen und anderen Orten der Erinnerung und des Gedenkens. Das Grüne Band hat sich vom Symbol der Teilung zum Symbol der Überwindung von Grenzen gewandelt. Seine Entwicklung vom Todesstreifen zur Lebenslinie ist einmalig. Es muss bewahrt werden, auch um ein Grünes Band der Verbundenheit von Ost und West zu schaffen.
Wir Grüne fordern deshalb in unserem Dringlichkeitsantrag die Staatsregierung auf, dieses Naturschutzgroßprojekt intensiver zu fördern, Erinnerungs- und Lernorte zu gestalten und auch die touristischen Potentiale des Grünen Bandes besser zu nutzen und ein touristisches Konzept, zum Beispiel für den Radtourismus zu entwickeln.
Verwandte Artikel
Fraktionsklausur in Bad Wörishofen: Energiewende mit dir!
Die Winterklausur der Grünen Landtagsfraktion hat die Energiewende mit allen und für alle in den Fokus genommen. Gemeinsam mit verschiedenen Gästen diskutierten wir das drängende Thema der Bereitstellung von sicherer, sauberer und vor allem auch bezahlbarer Energie. Mit dem regionalen Ausbau der Erneuerbaren machen wir uns unabhängig von geopolitischen Entwicklungen, schaffen Wertschöpfung in der Region und ermöglichen umfangreiche Bürger*innenbeteilgung.
Weiterlesen »
Alternativen zum Skizirkus – Zweiter Teil meiner Tourismus-Tour durch Oberbayern
Nach meiner Tourismus-Tour durch Oberbayern hat mich jetzt noch ein Winter-Teil der Tour in die Berge geführt. Bei Besuchen in Garmisch-Partenkirchen und in Aschau habe ich mich über die Lage des Wintertourismus und aktuelle Herausforderungen informiert. Die Tour hat mir einmal mehr bestätigt: Wir müssen weg von der finanziellen Förderung umweltschädlicher, rückwärtsgewandeter Investitionen.
Weiterlesen »
Reichsbürgerszene in Erlangen und Erlangen-Höchstadt
Die bundesweite Razzia gegen die Reichsbürgerszene Anfang Dezember zeigte deutlich, wie wichtig es ist für unsere Demokratie einzustehen. Bayern ist leider ein Hotspot der Reichsbürgerszene in Deutschland: fast jede*r vierte „Reichsbürger*in“ lebt in Bayern. Ich habe bei der Staatsregierung nach der „Reichsbürgerszene“ in der Region gefragt. Die Antwort zeigt, dass auch in Erlangen und im Landkreis Erlangen-Höchstadt die Zahl der Personen, die der Reichsbürgerbewegung zugehörig eingestuft werden, im letzten Jahr angestiegen ist.
Weiterlesen »