Landtags-Grüne beantragen Konzept für den Tagestourismus im Alpenraum
Am Grünten im Allgäu ziehen über 1100 Menschen eine symbolische rote Linie gegen den Ausbau der touristischen Infrastruktur am Berg, am Walchensee demonstrieren Anwohnerinnen und Anwohner gegen Massentourismus, immer öfter fällt der Begriff „Overtourism“: Es regt sich Widerstand im Bayerischen Alpenraum.
„Der Tagestourismus hat in den vergangenen Jahren zugenommen“, sagt Christian Zwanziger, tourismuspolitischer Sprecher der Grünen im Bayerischen Landtag. „Gerade die Verkehrssituation birgt vielerorts Konfliktpotential.“ Verstopfte Straßen, Parkplatzmangel, überfüllte Bahnen, aber auch Müll und Lärm sorgen besonders in
Oberbayern und im Allgäu für Unmut. Die Demonstrationen und Initiativen in verschiedenen Regionen zeigen: Es besteht politisch Handlungsbedarf.
Die Grünen im Bayerischen Landtag fordern die Staatsregierung deshalb auf, zu reagieren, bevor die Stimmung kippt. In ihrem Antrag verlangen sie ein Konzept, wie in Zukunft mit dem Tagestourismus im Alpenraum umgegangen werden soll. „Der Tourismus ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in Bayern und wir dürfen die ehrliche Gastfreundschaft, für die Bayern bekannt ist, nicht aufs Spiel setzen“, sagt Zwanziger. Der Großraum München wachse weiter und damit auch der Freizeitdruck auf die Alpen. So sei abzusehen, dass sich die Debatte um den sogenannten „Overtourism“ nicht von allein erledige. „Wir müssen deshalb handeln, beispielsweise indem wir attraktive Alternativen zum Auto schaffen“, so Zwanziger. Er betont: „Es muss möglich sein, mit Bus und Bahn mehr Ausflugsziele zu erreichen und das in einer sinnvollen Taktung. Ich bin mir sicher, dass sich mit einem übergreifenden Konzept und passenden Angeboten in den Kommunen gute Lösungen finden lassen.“
Die Grünen fordern, zunächst die Wertschöpfung durch Tagestouristinnen und – touristen zu ermitteln und Hotspots sowie Herausforderungen zu identifizieren. Dann müsse man in Zusammenarbeit mit Wissenschaft, Kommunen und Zivilgesellschaft Wege finden, um die Situation vor Ort zu entschärfen. Mit regional angepassten Konzepten sollen vor allem die Verkehrsprobleme auf Straße und Schiene gelöst werden.
„Der Tagestourismus betrifft nicht nur einzelne Orte“, so Zwanziger. „Wir können die Kommunen mit der Lösung der Probleme nicht allein lassen, hier muss die Staatsregierung handeln. Ein Zukunftskonzept ist der erste Schritt.“
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