Täglich wird in Bayern eine Fläche von 10,8 Hektar verbraucht. Während Gewerbegebiete und Neubausiedlungen an den Ortsrändern entstehen und die Landschaft zersiedeln, verschwindet das soziale Leben aus den Ortszentren. Eine konsequente Innenentwicklung macht viele Neubauten überflüssig und bringt Leben zurück in die Ortskerne.
Ich habe daher die Staatsregierung gefragt, wie die bestehenden Instrumente zur Identifizierung von Innenentwicklungspotenzialen bei den Kommunen angenommen werden. Die Antwort zeigt, dass eine Strategie, die lediglich auf Freiwilligkeit beruht, das Problem des enormen Flächenverbrauchs in Bayern nicht annähernd lösen kann. Nach einer Umfrage des Bayerischen Landesamtes für Umwelt führt nicht einmal die Hälfte der Kommunen, die sich zurückgemeldet haben, ein Flächenmanagement durch.
Auf der einen Seite betont die Staatsregierung die Bedeutung der doppelten Innenentwicklung, auf der anderen Seite lehnt sie jedoch Obergrenzen der Flächeninanspruchnahme und mittelbare Sanktionsinstrumente ab. Eine brauchbare Datengrundlage über die Innenentwicklungspotenziale in Bayern, die die Erarbeitung einer sinnvollen Strategie ermöglichen würde, ist schlicht nicht vorhanden. Wie soll das funktionieren? Es braucht eine konsequente Mitarbeit aller Kommunen, um den Flächenverbrauch zu reduzieren und die Ortskerne wiederzubeleben.
Verwandte Artikel
Anhörung zu Tourismus im Klimawandel: Bayerntourismus für die Zukunft wappnen
„Niedrige Pegelstände immer früher im Jahr, Schneemangel im Winter, Blaualgen in Badeseen, Hitzewellen in den Städten, überflutete Campingplätze, zerstörte Wanderwege – die Liste ist lang. Einer der größten Pluspunkte des Bayerntourismus ist die Natur. Deswegen müssen wir sie schützen. Wie engagiert wir endlich Klimaschutz betreiben, aber auch wie sich der Tourismus an die Veränderungen anpasst, ist entscheidend“, erklärt Christian Zwanziger, Sprecher für Tourismus.
Weiterlesen »
Söder und Glauber greifen Artenschutz-Volksbegehren an
Ohne Vorwarnung streicht die Bayerische Staatsregierung Mittel für Naturschutz und Landschaftspflege. Die Kürzungen bedrohen zahlreiche Projekte in ganz Bayern. Auch der Landschaftspflegeverband Mittelfranken, der sich unter anderem um die Wildpferde in Tennenlohe kümmert, ist davon betroffen. Die Grünen im Bayerischen Landtag fordern deshalb von der Bayerischen Staatsregierung, die pauschalen Kürzungen im Umwelthaushalt für Landschaftspflege und Naturschutz zurückzunehmen und sie auskömmlich zu finanzieren.
Weiterlesen »
Schlossgarten statt Schlossplatz: Kommt der Baumschutz unter die Räder?
Die Erlanger Stadtspitze hat im Alleingang beschlossen, dass die nötigen Zufahrten und Lagerflächen für die Sanierung des Erlanger Schlosses nicht auf dem Schlossplatz, sondern im Schlossgarten eingerichtet werden. Christian Zwanziger befürchtet weitreichende Schäden am wertvollen Baumbestand und hat daher bei der staatsregierung zum Stand der Planungen nachgefragt.
Weiterlesen »