Besucher*innenlenkung ist ein Thema, das mich und meine Kolleg*innen in der grünen Landtagsfraktion bereits länger beschäftigt. Erst im Januar wurde unser Antrag auf ein Lenkungskonzept zum Tagestourismus im Alpenraum im Wirtschaftsausschuss abgelehnt. Insbesondere die Mitglieder der schwarz-orangen Regierungskoalition haben großzügig abgewunken.
Im Zuge der Corona-Krise hat die Wichtigkeit der Besucher*innenlenkung nun nochmal eine neue Dimension bekommen: Weniger Menschen fahren dieses Jahr in den Urlaub, die Zahl der Tagesausflügler*innen steigt. So klagten die Anwohner*innen einiger beliebter Ausflugsziele schon vor Pfingsten über einen Ansturm der Erholungssuchenden und damit einhergehende Verkehrs- und Parkplatzprobleme. Gleichzeiteig gilt es jetzt mehr denn je, Menschenansammlungen zu vermeiden und Abstände einzuhalten.
Ich habe die Staatsregierung gefragt, welche Maßnahmen sie zur Besucher*innenlenkung ergriffen hat oder plant, welche Konzepte ihr bekannt sind und wo sie weiteren Handlungsbedarf sieht. In der Antwort stellt das Wirtschaftsministerium eine Reihe von Empfehlungen aus der Wissenschaft vor. Leider bleibt es dabei im Konjunktiv und verweist auf die Verantwortung der Destinationen und touristischen Dienstleister*innen. Wie der Münchner Merkur berichtet, sind aber Kommunalpolitiker*innen derselben Meinung wie ich: Wir brauchen regionenübergreifende Konzepte. Nur dann kann Besucher*innenlenkung erfolgreich funktionieren.
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