Christian Zwanziger fordert maßgeschneiderte Hilfen für vielfältige Branche
München (18.6.20/lmo). „Bars, Reisebüros, Berghütten: Trotz weitreichender Lockerungen gibt es insbesondere im Tourismusbereich noch viele offene Baustellen“, erklärt der tourismuspolitische Sprecher der Landtags-Grünen, Christian Zwanziger. „Viele Betriebe können gar nicht oder nur mit angezogener Handbremse ins Sommergeschäft starten. Hier braucht es weitere wirtschaftliche Hilfen, die an die speziellen Bedürfnisse der einzelnen Bereiche anpasst werden müssen, um flächendeckende Insolvenzen grundsätzlich gesunder Unternehmen zu verhindern.“
Das Corona-Soforthilfe-Programm (Bund und Bayern) ist Ende Mai ausgelaufen. Als Folgeprogramm hat die Bundesregierung kürzlich die Überbrückungshilfe Corona angekündigt. Ungeklärt bleibt hier beispielsweise die Sicherung der Liquidität für Reisebüros. „Wir brauchen einen Sicherungsfonds, der Liquiditätsengpässe abfedert und damit sowohl die Rechte der Verbraucherinnen und Verbraucher als auch die Vielfalt und Expertise in unzähligen Reisebüros sichert“, so Christian Zwanziger.
Auch Solo-Selbstständige – unter anderem im Tourismus – gehen weiter leer aus. „Die Berg- und Gästeführerenden und all die anderen Solo-Selbstständigen in der Branche fallen durchs Raster“, sagt Christian Zwanziger. „Sie brauchen rückwirkend zum März die Möglichkeit, Kosten des privaten Lebensunterhalts in Höhe von 1.180 Euro pro Monat als Unternehmer*innenlohn geltend machen zu können.“ Zusätzlich muss für sie der Umsatzrückgang als entscheidendes Kriterium herangezogen werden.
„Wir sind in Bayern zurecht stolz auf unsere vielfältige Tourismuslandschaft“, sagt Christian Zwanziger. „Wenn wir wollen, dass sie so bunt und attraktiv bleibt, reichen warme Worte der Söder-Regierung nicht aus. Wir müssen jetzt handeln und der Branche zielgerichtet durch die schwere Zeit zu helfen.“
Den grünen Antrag wurde im Wirtschaftsausschuss des Bayerischen Landtags am Donnerstag 18.6.20 ablehnt.
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