Mit einem täglichen Flächenverbrauch von 10,8 Hektar liegt Bayern deutschlandweit an der Spitze. Autobahnen, Gewerbegebiete und zersiedelte, zubetonierte Dörfer verdrängen unsere schöne Landschaft, unsere Wälder und auch Äcker. Gleichzeitig verschwindet das soziale Leben aus den Ortszentren. Um diese Entwicklung auszubremsen ist eine konsequente Innenentwicklung besonders wichtig.
Ich habe die Staatsregierung daher gefragt, was sie für die Stärkung der Innenentwicklung unternimmt. Die Antwort zeigt, die komplizierte und unstrukturierte Erfassung anregender Beispiele macht das „voneinander lernen“ schwierig. Gerade Best-Practice Beispiele könnten Kommunen aber dabei helfen, sich ein paar gelungene Ideen abzuschauen. Die Broschüre „Flächensparoffensive“ der Staatsregierung zeigt nur wenige exemplarisch ausgewählte Best-Practice-Beispiele für gelungene Innenentwicklung in Bayern. Es stellt sich die Frage, welche Wirkung die Initiative in der Praxis tatsächlich hat.
Zahlreiche Fördermöglichkeiten und Beratungsangebote, welche Kommunen für die Innenentwicklung zur Verfügung stehen, sind viel zu wenig strukturiert. Daher dürfte vielen Kommunen die notwendige Personalstärke fehlen, um sich so tief in die Materie einzuarbeiten. Es kommt vor allem auf das Engagement der Verantwortlichen in der jeweiligen Kommune an, ob die Potenziale genutzt werden und die Innenentwicklung vorangetrieben wird. Auch das Monitoring bestehender Initiativen der Staatsregierung zur Innenentwicklung ist so mangelhaft, dass der Effekt der einzelnen Maßnahmen nicht beurteilt werden kann. Um voneinander lernen zu können, wäre es auch für kommunale Flächensparmanager*innen enorm wichtig sich zu vernetzen. Die Staatsregierung hat jedoch keine Informationen darüber, welche Kommunen überhaupt Flächensparmanager*innen einsetzen. Hier braucht es mehr Struktur!
Verwandte Artikel
Landtags-Grüne fordern Neustart in der Landesentwicklung
Grüner Dringlichkeitsantrag im Plenum am Donnerstag, 19. Mai – Christian Zwanziger: „Die Söder-Regierung hat sich in eine Sackgasse manövriert und verschleppt die Zukunft.“
Weiterlesen »
365-Euro-Ticket statt leerer Versprechen: „9 für 90“-Ticket müssen landespolitische Taten folgen
Mit der Erwähnung eines 365-Euro-Tickets für Alle in Ballungsräumen, namentlich auch „Nürnberg/Fürth/Erlangen“, findet sich ein Projekt mit großer Strahlkraft im Koalitionsvertrag der Staatsregierung. Eine Anfrage Christian Zwanzigers‘ zeigt, dass die Regierung nicht plant, dies in der aktuellen Legislaturperiode umzusetzen. Darüber regt sich Unmut bei den Grünen Stadträtinnen und Stadträten der Metropolregion.
Weiterlesen »
Girls‘ Day 2022 im Landtag
In der Politik braucht es mehr Frauen in Entscheidungspositionen. Gerade einmal 27% der Abgeordneten im Bayerischen Landtag sind Frauen. Beim Girls’ Day 2022 durfte ich daher Lucie, Hannah und Helen einen Einblick in die Arbeit im Bayerischen Landtag geben und mich von ihrer Begeisterung für politische Arbeit überzeugen lassen.
Weiterlesen »