Grüne aus Erlangen und Erlangen-Höchstadt zu Kontaktbeschränkungen gegen die Corona-Pandemie
Rasant steigende Fallzahlen, rund drei Viertel der Infektionen sind nicht mehr zuzuordnen oder aber jüngst die Meldung der Deutschen Krankenhausgesellschaft, die in wenigen Wochen einen neuen Höchststand an Intensiv-Patienten erwartet. Die Konsequenz: erneute Kontaktbeschränkungen, Schließungen von Restaurants, Kultur- und Freizeiteinrichtungen.
Dazu Christian Zwanziger, Grüner Landtagsabgeordneter aus Erlangen: „All die vorbildlichen Hygienekonzepte und individuellen Schutzmaßnahmen können derzeit einfach nicht mehr ihre volle Wirkung entfalten. Es ist aus meiner Sicht bedauerlich, dass es der Söder-Regierung nicht gelang, das Leben mit der Pandemie in Bayern und deutschlandweit so zu organisieren, dass auf den erneuten Lockdown verzichtet werden kann. Aber das ist vergossene Milch – wir müssen dennoch handeln.“
Die Grüne Landtagsfraktion hat ihre grundsätzliche Unterstützung für die erneuten Kontaktbeschränkungen und gleichzeitig Felder, in denen Handlungsbedarf besteht, in einem Dringlichkeitsantrag eingebracht. Wichtig sei, dass die nächsten Wochen auch von der Staatsregierung genutzt würden, um politische Fehler der Vergangenheit zu korrigieren. Beispielsweise fordern die Grünen eine bessere Kontaktnachverfolgung, oder aber Maßnahmen, die die Schließung von Kindertagesstätten und Schulen verhindern, wie ausreichendes Schutzmaterial.
Katharina Grammel, Mitglied des Kreisvorstandes der Grünen Erlangen-Stadt, begrüßt das Versprechen, alles zu tun um Schulen und Kindertagesstätten offen zu halten. Aber sie erwarte, „dass alle politisch Verantwortlichen den Worten endlich Taten folgen lassen: intelligente Testkonzepte für Schulen und Tagesstätten, Unterstützung durch pädagogische Konzepte, die Abstandhalten ermöglichen, Lüftungskonzepte, technische Ausstattung oder beispielsweise die unbürokratische Freigabe von größeren Räumen.“
Manfred Bachmayer, stellvertretender Landrat im Landkreis Erlangen-Höchstadt, stellt den gesellschaftlichen Zusammenhalt in den Mittelpunkt. „Aus meiner persönlichen Sicht“, so Bachmayer, „ist der Schutz der Schwächeren in unserer Gesellschaft, wie Kinder und ältere Menschen, durch Maskentragen eine wichtige Aufgabe für alle.“ Zugleich unterstreicht Bachmayer, der zugesagte finanzielle und soziale Ausgleich für Gastronomie und Kulturschaffende müsse unbürokratisch erfolgen.
Zwanziger pocht weiter auf parlamentarische Kontrolle „Das schafft Transparenz und ich bin mir sicher, es erhöht auch die Akzeptanz, weil klar wird, dass alle Argumente gehört wurden und anschließend abgewogen werden.“ Die Grünen haben dem Landtag daher ein Bayerisches Corona-Maßnahmengesetz vorgelegt. Der Gesetzentwurf ließe der Staatsregierung Handlungsspielraum, um schnell, flexibel und effektiv auf die Entwicklung der Pandemie reagieren zu können. Gleichzeitig würden wesentliche Entscheidungen über Grundrechtseingriffe durch die Volksvertretung getroffen werden. „Für Gesetze braucht man bekanntlich Mehrheiten. Und anderes als in Baden-Württemberg, wo es ein derartiges Gesetz bereits gibt, steht die finale Abstimmung im Bayerischen Landtag noch aus“, meint Zwanziger mit Blick auf die Abstimmung über den Grünen Entwurf.
Verwandte Artikel
Entschlossenes Handeln für mehr Bildungsgerechtigkeit in Bayern
Zu Beginn des neuen Schuljahres fehlen bayernweit 1.000 Lehrerinnen und Lehrer an allen Schularten. Besonders an den Mittelschulen wird es im anstehenden Schuljahr knapp, und auf absehbare Zeit ist keine Besserung in Sicht. Christian Zwanziger fordert eine Fokussierung auf die Kernkompetenzen von Schule, um in Bayern Bildungsgerechtigkeit voranzubringen.
Weiterlesen »
Glückliche Kinder, glückliche Eltern – verlässliche Bildung und Betreuung für unsere Jüngsten
Die Qualität der frühkindlichen Bildung und Betreuung aufrecht zu erhalten, insbesondere qualifiziertes Personal zu finden und zu halten, ist für Kommunen und Träger ein riesiger Kraftakt. Die bayerische Staatsregierung hat bereits in ihrem Koalitionsvertrag versprochen, das Bayerische Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz weiterzuentwickeln. Eine Expert*innen-Anhörung auf Antrag der Grünen Landtagsfraktion unterstreicht den Reformbedarf insbesondere hinsichtlich der Finanzierung. Passiert ist bislang aber nichts, obwohl die Dringlichkeit einer Reform weithin bekannt ist.
Weiterlesen »
Offener Brief zur Beschneidung kommunaler Gestaltungshoheit
Ministerpräsident Söder hat unter dem Deckmantel der Entbürokratisierung die Gestaltungsmöglichkeiten von kommunalen Mandatsträger*innen ins Visier genommen. Unter anderem plant er, kommunale Freiflächengestaltungssatzungen zu verbieten. In einem Offenen Brief fordere ich, dass Söder diese Pläne umgehend fallen lässt.
Weiterlesen »