Im Sommer hat Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger den Ausflugsticker Bayern vollmunig angekündigt. Und seitdem wird er genannt, wann immer ich mich nach Maßnahmen der Staatsregierung zur Besucher*innenlenkung erkundige. Die Webseite, über die die vier bayerischen Tourismusverbände Tourist*innen über die aktuelle Lage informieren können, soll ein Allheilmittel sein gegen Verkehrsprobleme, volle Parkplätze, Besucher*innenmassen an Seeufern oder auf Berggipfeln. Klickt man sich durch die Webseite, sieht das aber anders aus: Zwei der Tourismusverbände haben das zeit- und personalaufwändige Füllen des Tickers mit Informationen offenbar bereits weitgehend aufgegeben. Vom Nutzen des Portals sind sie wohl wenig überzeugt.
Ich habe die Staatsregierung in einer Anfrage zum Plenum gefragt, wie der aktuelle Stand des Tickers ist und wie gut er genutzt wird. Auf Nachfrage habe ich auch die Nutzungszahlen der vergangenen Monate bekommen, die zeigen: Der Ticker ist ein Rohrkrepierer, anders kann man es nicht sagen. Und er zeigt auch grundsätzliche Denkfehler des Wirtschaftsministers auf. Digitalisierung ist ein wichtiger Baustein, aber Besucher*innenlenkung kann nicht allein durch eine Webseite funktionieren. Da braucht es schon eine umfassende Strategie, besonders für den Tagestourismus in Bayern, wie ich sie schon vor über einem Jahr gefordert habe.
Verwandte Artikel
Staatsregierung bestätigt überregionale Bedeutung des Naturschutzgebietes Ziegenanger
Bei einem Ortstermin am geplanten Standort für ein geplantes Wellnesshotel außerhalb von Neuhaus informierten sich der Landtagsabgeordnete Christian Zwanziger und Landratskandidat und stellvertretender Landrat Manfred Bachmayer zusammen mit der Grünen Gemeinderatsfraktion über das Vorhaben. Zwanziger stellte eine Anfrage an die Staatsregierung, deren Antwort bestätigt, dass das angrenzende Naturschutzgebiet von besonderer, bayernweiter Bedeutung für den Naturschutz ist.
Weiterlesen »
Sprachtests: Söders Ablenkungsmanöver
Die Einführung der verpflichtenden Sprachtests 1,5 Jahre vor der Einschulung hat in der Praxis zu erheblichen Herausforderungen geführt. Es zeigt sich, dass die zur Verfügung stehenden Anrechnungsstunden für Beratungslehrkräfte nicht ausreichen. Vielerorts müssen laut Berichterstattungen zusätzlich Schulpsycholog*innen aushelfen. Diese Fachkräfte sind jedoch unverzichtbar für die Gesundheit der Kinder in Bayern.
Weiterlesen »
Jetzt handeln statt vertagen: Bayern muss die Ganztagsbildung aktiv gestalten!
Mit einem Dringlichkeitsantrag fordern wir die Staatsregierung auf, beim Ausbau der Ganztagsbildung und -betreuung endlich die Qualität in den Vordergrund zu stellen, und verbindliche Standards zu schaffen. Denn wir brauchen ein Bildungsangebot, keine bloße Aufbewahrung für Schulkinder.
Ein verbindliches Ausführungsgesetz mit klaren Standards kann vieles verbessern. Es gibt den Kommunen und freien Trägern Sicherheit bei den großen Investitionen, die gerade getätigt werden, und bietet den Fachkräften Orientierung, wohin die Reise geht. Qualität muss im Vordergrund stehen, damit unsere Kinder die bestmögliche Bildung erhalten.
Weiterlesen »