Im Sommer hat Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger den Ausflugsticker Bayern vollmunig angekündigt. Und seitdem wird er genannt, wann immer ich mich nach Maßnahmen der Staatsregierung zur Besucher*innenlenkung erkundige. Die Webseite, über die die vier bayerischen Tourismusverbände Tourist*innen über die aktuelle Lage informieren können, soll ein Allheilmittel sein gegen Verkehrsprobleme, volle Parkplätze, Besucher*innenmassen an Seeufern oder auf Berggipfeln. Klickt man sich durch die Webseite, sieht das aber anders aus: Zwei der Tourismusverbände haben das zeit- und personalaufwändige Füllen des Tickers mit Informationen offenbar bereits weitgehend aufgegeben. Vom Nutzen des Portals sind sie wohl wenig überzeugt.
Ich habe die Staatsregierung in einer Anfrage zum Plenum gefragt, wie der aktuelle Stand des Tickers ist und wie gut er genutzt wird. Auf Nachfrage habe ich auch die Nutzungszahlen der vergangenen Monate bekommen, die zeigen: Der Ticker ist ein Rohrkrepierer, anders kann man es nicht sagen. Und er zeigt auch grundsätzliche Denkfehler des Wirtschaftsministers auf. Digitalisierung ist ein wichtiger Baustein, aber Besucher*innenlenkung kann nicht allein durch eine Webseite funktionieren. Da braucht es schon eine umfassende Strategie, besonders für den Tagestourismus in Bayern, wie ich sie schon vor über einem Jahr gefordert habe.
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