Christian Zwanziger fordert Unterstützung für beliebte Bayerische Ausflugsziele statt Märchenschlösser
München (5.1.21/sg). Großspurig präsentierte Wirtschaftsminister Aiwanger Anfang Juli 2020 einen „Ausflugsticker“. Eine Tourismus-Website, mit der Abhilfe bei Staus auf den Autobahnen, Warteschlangen vor den Seilbahnen und überfüllten Seeufern und Berggipfeln geschaffen werden sollte. „Der bayernweite Ticker sollte über Engpässe an beliebten Zielen informieren und den Besucherinnen und Besuchern alternative Ausflugsrouten empfehlen, so die vollmundige Versprechung, die der Minister bei jeder Gelegenheit als die zentrale Lösung für überfüllte Touri-Hotspots wiederholte“, erläutert der Tourismusexperte der Landtags-Grünen, Christian Zwanziger.
Wie die Antwort auf eine Anfrage von Zwanziger nun zeigt, erweist sich Aiwangers Ausflugsticker als Reinfall auf ganzer Linie. „Die Zugriffszahlen verdeutlichen, dass mit Aiwangers Schnellschuss keine Besucherlenkung möglich ist. Und das Problem war hausgemacht. Für bahnbrechende Tipps wie „am Wochenende wird es voll, gehen Sie am besten früher raus“ braucht es keinen Ticker. Der Minister muss nachsitzen und eine Plattform liefern, die einen echten Mehrwert für Nutzerinnen und Nutzer bietet, beispielsweise durch gute Alternativvorschläge zu überfüllten Orten. Gleichzeitig müssen solche Angebote gemeinsam mit Tourismusverantwortlichen und Kommunen entwickelt werden. Überstülpen funktioniert nicht, auch das zeigte der Rohrkrepierer aus dem Sommer.“
Perspektivisch fordert Christian Zwanziger eine Tagestourismus-Strategie für ganz Bayern. „Wir müssen Hotspots identifizieren und gemeinsam mit den betroffenen Kommunen Lösungen entwickeln, um den Druck rauszunehmen. An- und Abreise mit der Bahn, geschultes Personal in sensiblen Naturbereichen sind z.B. solide Bausteine. Diese Bausteine muss die schwarz-orange Regierung liefern und darf die Kommunen nicht länger allein lassen. Mein Appell an den Minister: weniger Märchenschloss, mehr gutes Handwerk.“
Verwandte Artikel
Projekt-Aus für den Campus „Schöller-Areal“ der FAU: War die Staatsregierung ein Jahr untätig?
Nach dem Bekanntwerden des endgültigen Scheiterns des Projektes für einen neuen Lehramtscampus der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) auf dem Schöller-Areal sind weiter viele Fragen offen. Auf Veranlassung der Landtags-Grünen berichten Wissenschafts- sowie Bauministerium nun am Mittwoch, 4.12., in einer gemeinsamen Sondersitzung des Wissenschaftsausschusses und des Haushaltsausschusses des Bayerischen Landtags. Die Grünen werden bei der Sitzung genau nachfragen, welche Lösungen nun auf den Tisch kommen und ob die Staatsregierung das Problem einfach nur aussitzen wollte.
Weiterlesen »
Bio, regional und pädagogisch wertvoll: Schulessen der Zukunft
Zu fett, zu süß oder zu salzig, unausgewogen oder nicht frisch, so erleben viele Schülerinnen und Schüler das Essen in der Schule. Und schlagen daher lieber den Weg zum Kiosk, Bäcker oder Döner ein, als in der Schulmensa zu essen. Mit dem Ausbau des Ganztagsangebotes wird die Bedeutung von gesundem Essen in Schulen noch größer. Aktuelle Studien belegen zudem, dass ernährungsbedingte Krankheiten im Kinder- und Jugendalter deutlich zunehmen. Daher setzt sich Christian Zwanziger mit der Grünen Landtagsfraktion für kostenloses Schulessen mit Bio-Quote an bayerischen Schulen ein. Die Grünen greifen damit einen zentralen Vorschlag des bundesweiten Bürgerrates auf, der im Januar seine Ergebnisse vorgestellt hat. Die Staatsregierung sei gefordert, die finanziellen Voraussetzungen für eine gesunde Schulverpflegung zu schaffen, unabhängig vom Geldbeutel der Kommunen und Eltern, fordert Zwanziger.
Weiterlesen »
Mehr Geld zum Schutz von Frauen vor Gewalt!
Seit Jahren steigen in Bayern die Zahlen der Partnerschaftsgewalt und häuslichen Gewalt, wo Frauen und Mädchen den überwiegenden Anteil der Opfer ausmachen. Politisch passiert im Freistaat trotzdem viel zu wenig. Angesichts dessen fordern der Grüne Landtagsabgeordnete Christian Zwanziger und seine Fraktion einen längst überfälligen Ausbau der Angebote zum Schutz von Frauen vor Gewalt. Nötig sind deutlich mehr Präventionsarbeit, mehr Schutzräume und Frauenhausplätze.
Weiterlesen »