SUP-Verbotsschild am Bannwaldsee

Stand-Up-Paddling: Freizeittrend vs. Naturschutz

Bei einem Besuch am Bannwaldsee im Allgäu haben Ludwig Hartmann und ich uns mit dem Spannungsverhältnis Naturschutz und Freizeitnutzung auseinandergesetzt. Im Ostallgäu ist der Bannwaldsee einer von drei Seen, auf denen der Trendsport Stand-Up-Paddling (SUP) verboten ist. Das beruhigt Naturschützer*innen, frustriert aber manche Sportler*innen und wirft vor allem eine neue Frage auf: Wer kommuniziert und kontrolliert das Verbot und wie?

Hubert Endhardt, Kreisrat von den Füssener Grünen, Peter Helmer, Besitzer des Campingplatzes am Bannwaldsee, Peter Griegel vom Landesbund für Vogelschutz, Hans Hack vom Bund Naturschutz und Othmar Schluttenhofer, Besitzer der SUP-Schule am benachbarten Forggensee trafen sich mit uns am Seeufer, um mit uns und miteinander über die Lage zu reden. Der Bannwaldsee ist Naturschutzgebiet und seit einem Jahr ist ein SUP-Verbot der Regierung von Schwaben in Kraft. Ausschlaggebend für das Verbot war vor allem der Vogelschutz, denn am Bannwaldsee brüten seltene Arten, die durch SUP vertrieben werden könnten.

Im Gespräch mit (v.l.) Peter Helmer, Hubert Endhardt, Ludwig Hartmann, Peter Griegel und Hans Hack.

Sorgen bereiten den Naturschützern vor Ort Verstöße gegen das SUP-Verbot auf dem Bannwaldsee. Gäste auf dem Campingplatz oder am Badestrand seien generell gut ansprechbar und zeigten auch Verständnis, wie uns die Anwesenden berichteten. Die meisten kämen schließlich an den See, weil sie die Natur dort schätzen. Doch zum einen sei unklar, wer die Einhaltung des Verbots überwachen muss. Und zum anderen seien Paddler, wenn sie erstmal auf dem See sind, nicht mehr erreich- und ansprechbar.

Wie so oft, wenn es um das Spannungsfeld Freizeit und Naturschutz geht, habe ich auch am Bannwaldsee wieder gesehen: Ein rücksichtsvolles Miteinander erfordert gute Kommunikation. Dazu gehört auch eine gute, umfassende Informations- und Aufklärungsarbeit, die nicht einfach bei Ehrenamtler*innen abgeladen werden darf. Ein erster Schritt wäre schon eine gute Beschilderung und informative, erklärende Hinweistafeln statt reiner, schlecht sichtbarer Verbotsschildchen. Hier gilt es auch auf der Ebene von Politik und Verwaltung noch einiges nachzubessern.

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