In den Alpen gibt es sie schon: Die Bergsteigerdörfer, die sich für einen sanften Tourismus und eine nachhaltige Gemeindeentwicklung entscheiden und dafür zertifiziert und staatlich gefördert werden. Ein vergleichbares Konzept wollen wir Grüne gemeinsam mit verschiedenen Verbänden auch in den Mittelgebirgen des Freistaates etablieren. Die „Naturerlebnisdörfer“ sollen wie die Bergsteigerdörfer eine ausgewogene Balance zwischen dem Schutz der Natur und der Kulturlandschaft und einem umweltverträglichem Tourismus bieten. Und sie können ein touristisches Gegengewicht zu den bayerischen Alpen schaffen und damit Zukunftsperspektiven für die Bevölkerung bieten.
Das Qualitätsprädikat „Naturerlebnisdorf“ bedeutet: Nachhaltigkeit, Umweltschutz, Naturerlebnis, Ruhe und regionaler Genuss. Ein solcher Ort, der ein echtes Naturerlebnis etwas abseits ausgetretener Tourismuspfade schon heute bietet, ist Bischofsheim in der Rhön. Gemeinsam mit meinen Kollegen Ludwig Hartmann und Paul Knoblach habe ich der Stadt am Fuße des Kreuzbergs einen Besuch abgestattet. Fazit der eintägigen Stippvisite: Bischofsheim hat gute Chancen, eines der ersten Naturerlebnisdörfer Bayerns zu werden.
Bürgermeister Georg Seiffert und die Tourismusbeauftragten Klaus Seiffert und Christian Enders hätten jedenfalls nichts dagegen. Sie stellten ihre „vielfältige und herzliche Stadt“ vor – mit zahlreichen Naturschutz- und Umweltthemen sowie touristischen Möglichkeiten vom Biodiversitätszentrum, über den Kreuzberg mit dem Kloster und Wirtschaftsbetrieb bis hin zur bekannten Holzbildhauerschule.
Bischofsheim ist neben Friedenfels in der Oberpfalz ein heißer Kandidat für eines der ersten Naturerlebnisdörfer. Die Entwicklung des Siegels will der Bayerische Wanderverband gemeinsam mit dem Bund Naturschutz, dem Landesbund für Vogelschutz und den Naturfreunden Bayern übernehmen. Natürlich ist dann auch der Freistaat gefragt, die Naturerlebnisdörfer – genau wie die Bergsteigerdörfer – finanziell zu unterstützen.
Verwandte Artikel
Fünf Jahre Tourismuspolitik – Eine Bilanz
Tourismus ist ein Querschnittsthema und betrifft uns in Bayern alle irgendwie – als Unternehmer*innen oder Mitarbeiter*innen im Tourismussektor, als Zulieferbetriebe vom Lebensmittelhandwerk bis zur IT-Dienstleistung, als Menschen, die in touristischen Regionen leben oder auch einfach nur als Reisende. Dieser Fakt hat meine Arbeit als tourismuspolitischer Sprecher meiner Fraktion in den vergangenen fünf Jahren besonders interessant gemacht. Die Themen waren bunt und die Herausforderungen sind – besonders seit der Corona-Pandemie – groß.
Weiterlesen »
Besuch in der Jugendherberge Pottenstein
Das bayerische Jugendherbergswerk ist ein wichtiger Akteur für den nachhaltigen Tourismus für alle in Bayern. Bei Gesprächen zeigt sich für mich immer wieder, wie die Jugendherbergen und das Jugendherbergswerk nicht nur bezahlbare Ferien ermöglichen, sondern auch die ökologische Säule der Nachhaltigkeit im Blick haben. Gemeinsam mit meinem Fraktionskollegen Tim Pargent habe ich die Jugendherberge Pottenstein im Herzen der Fränkischen Schweiz besucht.
Weiterlesen »
Digitalisierung und Besucher*innenmanagement
Die Digitalisierung spielt im Besucher*innenmanagement eine wichtige Rolle. Erholungssuchende nutzen für die Planung ihrer Ausflüge und die Navigation am Berg oder im Wald einschlägige Webseiten, Tourenportale und Apps. App-Betreiber*innen brauchen daher Zugriff auf aktuelle und vollständige Daten zum Beispiel zu Schutzzonen und Wegesperrungen. Ich habe bei der Staatsregierung nachgefragt, welche digitale Infrastruktur in Bayern das Besucher*innenmanagement unterstützt.
Weiterlesen »