Pressemitteilung: Fehlende Förderung für Pionierleistung im Holzbau

In Bubenreuth entsteht eine Boulderhalle in Holzbauweise – Landtags-Grüne begrüßen das Projekt

Die BLOCKHELDEN bauen in Bubenreuth eine Boulderhalle aus Holz, laut eigenen Angaben die größte der Welt. „Uns war von Anfang an klar, dass wir das aus Holz machen wollen“, so Simon Brünner, einer der Gründer der BLOCKHELDEN. Brünner und sein Mitgründer Simon Herr führten Christian Zwanziger, Hans Urban und Ursula Sowa, Abgeordnete der Grünen Landtagsfraktion, über die Baustelle und berichteten von kleinen und großen Herausforderungen bei ihrem Projekt.

Mehr Holzbau ist aus Sicht der Landtags-Grünen ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz. Zum einen wird Kohlenstoff lange in Holzwerkstoffen gebunden. So können die CO2-Emissionen reduziert werden. Zum anderen lässt sich Holz deutlich leichter abbauen als viele heute üblichen Baustoffe. „Das könnte fast alles von selbst verrotten“, sagt Brünner und deutet auf das große Gebäude hinter ihm. 1.200 Kubikmeter Holz seien hier insgesamt verbaut worden und entziehen der Atmosphäre damit knapp 1.100 Tonnen Kohlenstoffdioxid. Substanzielle Förderung im Rahmen einer Holzbau-Offensive hatten die
Grünen im Landtag bereits im März gefordert, im Mai kündigte die Staatsregierung dann einen eigenen Fünf-Punkte-Aktionsplan an. Hans Urban, forstpolitischer Sprecher der Landtagsfraktion, stellt klar: „Die Holzbauinitiative und der schwache 5-Punkte-Aktionsplan der Staatsregierung bleiben weit hinter dem zurück, was nötig wäre, um Bauen mit Holz als mindestens gleichwertige Alternative zum konventionellen Bauen in die Fläche zu bringen. So braucht es neben einem dringend notwendigen Förderprogramm für Kommunen eben auch Anreize im Gewerbeholzbau, denn auch hier hat Holz großes Potential.“

„Städte nachhaltig zukunftsfähig zu machen und dabei gleichzeitig den Klimaschutz zu verbessern sowie die Ressourceneffizienz zu steigern, sind Zukunftsaufgaben, die es im Freistaat in den nächsten Jahren konsequent anzugehen gilt. Bauen mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz kann bei der Bewältigung dieser Herausforderungen eine zentrale Rolle einnehmen“, betont Ursula Sowa, baupolitische Sprecherin der Grünen Landtagsfraktion. „Um den Holzbau auch im Gewerbebau zu fördern, kann der „Experimentelle Gewerbebau“, analog dem Modellvorhaben „Experimenteller Wohnungsbau“ der Staatsregierung, Anreize schaffen, um neue Wege im Gewerbebau zu gehen“, fordert Sowa.

So waren die BLOCKHELDEN bislang eher auf sich gestellt. Die Baukosten des Holzbaus sind höher als bei anderer Bauweise. Allerdings würde die Rechnung vermutlich anders aussehen, würde man den gesamten Lebenszyklus betrachten und die Umweltkosten, die die gesamte Gesellschaft trägt, mit einpreisen. „Wir zahlen mehr, weil es uns und unserer Community wichtig ist“, so Brünner. Von ihren Plänen für das Projekt lassen sich die BLOCKHELDEN dadurch nicht abbringen. So ist beispielsweise für das Dach noch eine Photovoltaikanlage geplant, welche doppelt so viel Energie erzeugen soll, wie benötigt. Auch bei der Innenausstattung und der Ausgestaltung des vielfältigen Angebots wird ein besonderer Fokus auf Nachhaltigkeit gelegt. Christian Zwanziger, Landtagabgeordneter für den Landkreis Erlangen-Höchstadt und Erlangen, freut sich: „Was hier in Bubenreuth trotz aller Hürden auf die Beine gestellt wird, lässt doch hoffen und zeigt was möglich ist. Mehr Holzbau ist ein Beitrag zum Klimaschutz gegenüber energieintensiven Bauweisen und solchen, die die Rechnung ohne die Folgekosten für die Umwelt machen, wenn ein Bauwerk doch mal abgerissen werden muss. Ich wünsche den BLOCKHELDEN alles Gute für die neue Halle.“

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