In seinem Jahresbericht 2021 sieht der Bayerische Oberste Rechnungshof erhebliche Defizite bei den Zuweisungen an Gemeinden und Gemeindeverbände (RÖFE Förderprogramm). 50 Jahre nach Einführung dieses immer wieder fortgeschriebenen Förderprogramms ist demnach eine Erfolgskontrolle anhand klarer Maßstäbe überfällig.
Laut Begründung im Einzelplan 07 des aktuellen Haushaltsentwurfes soll mit den Mitteln eine attraktivitätserhöhende Neugestaltung, Ergänzung oder Modernisierung von Einrichtungen der Tourismusinfrastruktur gefördert werden. Wie meine schriftliche Anfrage ergeben hat, werden die Mittel aber nicht selten viel eher verwendet, um den kommunalen Bauhof zu ertüchtigen. Das hat nichts mit Tourismusinfrastruktur des 21. Jahrhunderts zu tun und trägt nicht dazu bei, dass Kommunen für die anstehenden Herausforderungen im Tourismus gerüstet sind. Wir wollen das Programm deshalb um vier Millionen Euro kürzen und dieses Geld den Kommunen über ein anderes Förderprogramm für die Konzepterstellung hin zu einem zukunftsträchtigen Tourismus, für Diversifizierung und Klima- und Krisenresilienz zur Verfügung stellen.
Verwandte Artikel
Fehlende strukturpolitische Wirkung von „Invest in Bavaria“
Als Ansiedlungsagentur des Freistaats Bayern betreibt „Invest in Bavaria“ Standortmarketing und betreut ansiedlungswillige Unternehmen. Gemeinsam mit meinem Kollegen Ludwig Hartmann und meiner Kollegin Barbara Fuchs frage ich bei der Staatsregierung regelmäßig nach, welche Regionen von ihrer Ansiedlungspolitik besonders profitieren und welche vernachlässigt werden.
Weiterlesen »
Kommunen nicht im Stich lassen – Erfolgsmodell Kooperativer Ganztag weiter fördern!
Die unerwartete Kündigung des Kooperativen Ganztags durch die Staatsregierung ist nicht hinnehmbar. Daher habe ich mit meiner Grünen Landtagsfraktion einen Dringlichkeitsantrag gestellt, um die Modell-Einrichtungen fortzuführen und die bisherigen Investitionen und das Engagement aller Beteiligten zu sichern.
Weiterlesen »
Verspätete Förderung für 480 Schulen
Mit dem Startchancen-Programm wird das bisher größte Bund-Länder-Projekt für mehr Bildungsgerechtigkeit auf den Weg gebracht. In Bayern könnten 580 Schulen von dem Programm profitieren. Es wurden jedoch nur 100 Schulen ausgewählt, die im kommen Schuljahr teilnehmen dürfen. Eine verlangsamte Verwendung der vom Bund zur Verfügung gestellten Mittel verzögert akut benötigte Investitionen in Bildungseinrichtungen.
Weiterlesen »