Der Erlanger „Ratschlag für soziale Gerechtigkeit“ hat am 03.02.2022 mit einer eine Plakataktion und einem Pressegespräch in der Hindenburgstraße 5-7 auf den Leerstand in diesem Gebäude aufmerksam gemacht. Es handelt sich dabei um das ehemalige Schwesternwohnheim mit ca. 126 Wohneinheiten. Leerstand in unserer Stadt, in der gerade bezahlbarer Wohnraum Mangelware ist, stößt zurecht auf Unverständnis. Noch dazu ist dieses Gebäude im Besitz der öffentlichen Hand, nämlich des Uniklinikums, das wiederum als Anstalt öffentlichen Rechts dem Wissenschaftsministerium untersteht.
Ich habe diese Aktion unterstützt, in dem ich mich zeitgleich mit einem Offenen Brief an Wissenschaftsminister Sibler gewandt habe. Darin fordere ich Minister Sibler auf, die vorgesehene Nutzung dieses Gebäudes offenzulegen, und – falls dies nicht ohnehin zeitnah geplant ist – das Objekt für eine Wohnnutzung, im besten Fall als geförderter Wohnraum, zur Verfügung zu stellen.
Update 26. April 2022:
Nachdem kurz nach meiner Anfrage an Staatsminister Sibler das Kabinett umgebildet wurde, habe ich keine Antwort mehr erhalten. Nachdem sich Gerüchte verdichten, dass an dieser Stelle Wohnungsbau einem Parkhaus weichen soll, habe ich mich mit einem fast gleichlautenden Offenen Brief an den neuen Wissenschaftsminister Blume gewandt.
Update 04. Mai 2022:
Ungewöhnlich zügig kam die Antwort von Wissenschaftsminister Blume: Während eine Nachnutzung als Wohngebäude aufgrund der maroden Wasser- und Abwasserversorgung nicht wirtschaftlich sei, werde nun eine Nutzung als Büro für klinische Unterstützungsleistungen geplant. Zur Umsetzung dieses Vorhabens konnte jedoch noch kein konkreter Zeitplan vorgelegt werden. Ich freue mich, dass durch den Druck der Öffentlichkeit eine Nachnutzung ohne Abriss erreicht wurde und die Planung eine „Uniklinik der kurzen Wege“ berücksichtigt. Ich werde die Umsetzung weiter kritisch begleiten und nachfragen.
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