Die wohnortnahe Versorgung mit Lebensmitteln und Produkten des alltäglichen Bedarfs ist entscheidend für Lebensqualität der Menschen in Bayern. Um sich selbstständig versorgen zu können ist es wichtig, dass diese Betriebe für alle Menschen erreichbar sind. In immer mehr Kommunen gibt es jedoch gar keine Betriebe der Nahversorgung mehr. Gerade im ländlichen Raum, wo der ÖPNV nicht gut ausgebaut ist, führt dies dazu, dass sich viele Menschen, vor allem ältere Menschen oder Menschen ohne Auto, nicht mehr selbst versorgen können.
Ich habe nachgefragt, wie sich die Nahversorgung in Bayern in den letzten Jahren entwickelt hat. Die Antwort zeigt eine erschreckende Entwicklung. Das Geschäftesterben in Bayern geht weiter. Zwischen 2010 und 2019 hat die Anzahl der Lebensmittelhandelsbetriebe in Bayern um 3481 Betriebe, etwa 15 Prozent, abgenommen. In Oberfranken hat in diesem Zeitraum sogar fast jedes 4. Geschäft geschlossen.
Immer mehr Menschen haben keine Möglichkeit mehr im Ort einkaufen zu gehen. Über 250.000 Menschen wohnten 2019 in Gemeinden ohne Lebensmitteleinzelhandelsbetrieb. Seit 2010 hat sich damit die Zahl der Menschen ohne Nahversorgungsmöglichkeit in der eigenen Gemeinde mehr als verdreifacht.
Statt noch größerer Supermärkte am Ortsrand braucht es wohnortnahe und gut erreichbare Versorgungsmöglichkeiten. Es müssen Nahversorgungskonzepte entwickelt werden, die nicht von der Wirtschaftlichkeit einzelner Geschäfte abhängig sind. Das forderten auch die Teilnehmer*innen der Konferenz ZukunftLand.
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