Der Winter 2022/2023 war bisher dramatisch für viele Skigebiete: frühlingshafte Temperaturen in den Weihnachtsferien, grüne Hänge, keine Chance, den Pistenspaß durch künstliche Beschneiung zu retten. Diverse Studien zeigen, dass wir uns in Zukunft häufiger auf solche Winter einstellen müssen und die Schneesicherheit in bayerischen Skigebieten weiter massiv abnehmen wird. In meinen Augen ein dringender Grund für Destinationen, die eigenen Tourismusmodelle zu überdenken und Wintertourismus neu zu definieren. Die Staatsregierung hält es dagegen weiterhin für zukunftsträchtig, in den Ausbau von Beschneiungsanlagen zu investieren und diesen auch mit Steuergeldern zu fördern.
In einer Anfrage zum Plenum habe ich nachgefragt, welche Klimaprognosen die Staatsregierung ihrer Tourismusförderpolitik zugrunde legt, wie viele Skigebiete in diesem Winter den Skibetrieb einschränken mussten und welche Klimaprognosen die Staatsregierung bräuchte, um ihre Förderpolitik an die Klimakrise anzupassen. Interessanterweise hat das Wirtschaftsministerium in seiner Antwort bestätigt, dass die Schneesicherheit nachlässt und ein Augenmerk auf nachhaltigen und klimaverträglichen Tourismus gelegt werden muss. Betont werden außerdem die Ganzjährigkeit des Tourismus in Bayern und die Wichtigkeit schneeunabhängiger Angebote. Dennoch plant man nicht, die Förderung neuer Beschneiungsanlagen mit Steuermitteln einzustellen.
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