Grüne Landtagsfraktion kontert Ampel-Kritik der Staatsregierung
Die Sprach-Kitas können auch in Bayern fortgeführt werden. Das ist eine gute Nachricht für die Sprachförderung unserer Kinder und eine große Erleichterung für alle Fachkräfte, die seit Monaten um ihre berufliche Perspektive bangen mussten. Bayern hat als eines der letzten Bundesländer die Weiterführung der Sprach-Kitas in Aussicht gestellt. Die Entscheidung der Bayerischen Staatsregierung fiel aber erst nach monatelangem Zögern. Trotzdem lässt es sich die Staatsregierung nicht nehmen, ihre Entscheidung nun als ritterliches Einspringen wegen angeblicher Ampel-Versäumnisse zu stilisieren.
Johannes Becher, Sprecher der Landtagsgrünen für frühkindliche Bildung, kontert: „Die Staatsregierung bekommt vom Bund für die Jahre 2023 und 2024 jeweils rund 315 Millionen Euro aus dem Kita-Qualitätsgesetz, um damit die Qualität in den Kindertageseinrichtungen zu fördern. Hierin sind auch die 25 Millionen für die Sprach-Kitas mit eingepreist. Allerdings wollen CSU und Freie Wähler die Bundesmittel weiterhin lieber zum großen Teil für die einkommensunabhängigen Beitragszuschüsse statt für Qualität verwenden. Wir Grüne wollen endlich in mehr Personal, bessere Arbeitsbedingungen und echte Bildungsqualität investieren. Unsere Kleinsten sind die Zukunft!“, betont Johannes Becher.
Die Grüne Landtagsfraktion hatte bereits Ende September einen Antrag für ein Landesprogramm zur Fortführung der Sprach-Kitas gestellt, auch FDP und SPD zogen nach. Alle Anträge wurden von CSU und Freien Wählern abgelehnt. Die Konsequenz war monatelange Unsicherheit für die befristet beschäftigten Fachkräfte in den Sprach-Kitas, die jetzt zu einem nicht unerheblichen Teil bereits in andere Berufsfelder abgewandert sind.
Christian Zwanziger, Grüner Abgeordneter für Erlangen und Erlangen-Höchstadt, ergänzt: „Die Entscheidung der Bayerischen Staatsregierung zur Weiterführung der Sprach-Kitas ist gut und überfällig. Das ist kein Anlass, sich selbst zu beweihräuchern. Ganz im Gegenteil: Die Söder-Regierung hat billigend in Kauf genommen, Eltern und Beschäftigte hinzuhalten. Das sind Wahlkampf-Spielchen, die niemand braucht. Was wir brauchen, verlässliche Politik im Sinne von Kindern, Familien und Fachkräften in Bayern.“
________________
Welche Kita in meinem (Betreuungs-)Stimmkreis Erlangen und Erlangen-Höchststadt betroffen ist, findest du hier.
Verwandte Artikel
Schlossgarten statt Schlossplatz: Kommt der Baumschutz unter die Räder?
Die Erlanger Stadtspitze hat im Alleingang beschlossen, dass die nötigen Baustellen
Weiterlesen »
Ortstermin: Grüne fordern sichere Perspektive für Nürnberger Lehramtsstudierende
Nach dem Aus für die Pläne zu einem Lehramts-Campus auf dem Schöller-Areal war und ist die Zukunft für die 3.000 Studierenden an der Regensburger Straße in Nürnberg bisher ungewiss. Nachdem die Staatsregierung auf einen Antrag der Landtagsgrünen im Herbst dem Wissenschaftsausschuss und dem Haushaltsausschuss Rede und Antwort stehen musste, fordern die Grünen jetzt eine baldmöglichste Lösung für die 3.000 Lehramtsstudierenden der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU). Vor Ort machten sie sich jetzt ein Bild.
Weiterlesen »
Unbesetzte Schulleitungsstellen in Bayern: Grüne fordern Jobsharing und bessere Rahmenbedingungen
Laut einer Anfrage der Landtagsgrünen mussten staatliche Schulen zum Schuljahresbeginn im September 351 Schulleitungsstellen neu besetzen. Doch längst nicht alle offenen Stellen finden Bewerber*innen. Im Schuljahr 23/24 blieben etwa an Grund- und Mittelschulen 21 Rektoren*innen- und 13 Konrektor*innenstellen unbesetzt. Um diesen Missstand zu beheben, hat der Abgeordnete mit seiner Partei konkrete Vorschläge. Eine angemessene Bezahlung und eine entsprechende Stundenausstattung sind unerlässlich. Zudem muss mehr Lehrkräften die Möglichkeit zur Leitung eröffnet werden. Die Anfrage der Landtagsgrünen zeigt eine deutliche Unterrepräsentation von Frauen in Leitungspositionen. Die Landtagsgrünen fordern daher, Jobsharing für Schulleitungen zu ermöglichen.
Weiterlesen »