Serielle Sanierung und der Einbau von Wärmepumpen – wie kann eine städtische Wohnungsbaugesellschaft einen Beitrag zur Energiewende beitragen?
Mit dieser Frage im Gepäck habe ich die städtische Wohnungsbaugesellschaft für Erlangen GEWOBAU besucht, gemeinsam mit Thomas von Sarnowski, Landesvorsitzender der bayerischen Grünen, Martin Stümpfig, Landtagskollege und Sprecher für Energie & Klimaschutz, Monika Tremel, Direktkandidaten Erlangen-Land, und Martin Mändl, Direktkandidat Lkr. Roth, .
Bei dem Treffen mit der GEWOBAU wird deutlich: Die Wärmewende ist eine große Herausforderung für die städtischen Wohnungsbaugesellschaften. Doch vereinfachte Förderung und Veränderung in den Vorgaben bezüglich der Gebäudestandards durch das grün geführte Ministerium für Wirtschaft und Klimaschutz bringen den Zug ins Rollen. Der Knackpunkt bei der Transformation der Gebäude sei die Gebäudetechnik. Durch eine Veränderung in diesem Bereich, in Kombination mit einer besseren Dämmung, könnten eine große Menge klimaschädlicher Emissionen eingespart werden.
Diese Veränderungen bedeuten normalerweise große Eingriffe in den Gebäudebestand. Das heißt, dass Mieter*innen ihre Wohnungen und ihr soziales Umfeld (zumindest temporär) verlassen müssen. In einer dicht besiedelten Stadt wie Erlangen eigentlich nicht möglich. Die Lösung: serielle Sanierung. Bei der Ortsbegehung merken wir schnell, wie flott es in dem aktuell zu realisierenden Projektabschnitt gehen kann. Auch die Verbesserungen hinsichtlich Qualität und Tempo im Vergleich zu ersten Gebäuden, die Pilotprojekte waren, ist beeindruckend. Genauso die Wärmepumpen, die Teile des Quartiers mit klimafreundlicher Wärme versorgen sollen.
Die GEWOBAU ist Vorreiter hinsichtlich der seriellen Sanierung und dem zur Verfügung stellen von sozial gerechtem Wohnraum. Aus meiner Sicht ist es Aufgabe guter Landespolitik für Rahmenbedingungen zu sorgen, die Nachahmen leicht macht. Trotz aller Diskussionen um das Gebäudeenergiegesetz im Bund kommt den Bundesländern bei der Wärmewende eine Schlüsselrolle zu. Diese Schlüsselrolle vermag die aktuelle Staatsregierung nicht ausfüllen – unsere Initiativen im Landtag dazu – ein Klimaschutzgesetz, das seinen Namen verdient oder etwa ein Wärmegesetz, das Wege zu klimaneutralem Gebäudebestand aufzeigt – wurden abgelehnt, ohne dass CSU/FW selbst adäquate Alternativen vorgelegt hätten.
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