Die Digitalisierung spielt im Besucher*innenmanagement eine wichtige Rolle. Erholungssuchende nutzen für die Planung ihrer Ausflüge und die Navigation am Berg oder im Wald einschlägige Webseiten, Tourenportale und Apps. Für Tourismusdestinationen, Land-, Alm- und Forstwirtschaft und den Naturschutz ist es daher unerlässlich, auch auf dem digitalen Weg über Schutzgebiete zu informieren, über wichtige Verhaltensregeln in der Natur- und Kulturlandschaft aufzuklären und Sperrungen oder Einschränkungen und bestenfalls deren Gründe zu kommunizieren. Damit die Kommunikation mit den Erholungssuchenden digital funktioniert, braucht es aber entsprechenden Geobasisdaten und weitere touristisch relevante Daten, auf die insbesondere App-Entwickler*innen und -Betreiber*innen Zugriff haben.
Ich habe bei der Staatsregierung nachgefragt, welche Daten zugänglich sind und welche digitale Infrastruktur in Bayern das Besucher*innenmanagement unterstützt. Die Antwort zeigt, dass die Staatsregierung sich hier auf den Weg gemacht hat, aber noch lang nicht am Ziel ist: Insbesondere mit der BayernCloud Tourismus soll eine Möglichkeit geschaffen werden, tourismusrelevante Daten zu sammeln und zur Verwendung, zum Beispiel in Apps und auf Webseiten, auszugeben. Während andere Bundesländer und Regionen derlei Datenbanken bereits intensiv nutzen, steckt die BayernCloud allerdings noch in den Kinderschuhen und muss sich erst etablieren.
Ebenfalls spät erkannt wurde die Bedeutung von Ranger*innen im digitalen Raum, die beispielsweise Tourenportale beobachten und in Foren über Naturschutzzonen oder Ruhezeiten aufklären. Immerhin plant die Staatsregierung, 6,5 Stellen, die derzeit aus EU-Mitteln gefördert werden, auch nach Ablauf der Förderung weiter zu finanzieren. Ich werde dran bleiben und beobachten, ob diese und andere Zusagen auch eingehalten werden.
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