Kind beim Hüpfekästchen-Spiel

Ganztagsbildung: Staatsregierung muss Kommunen besser unterstützen!

Ab 2026 haben Grundschulkinder endlich einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbildung und -betreuung. Dabei muss es sich um ein qualitätvolles pädagogisches Angebot handeln: vom Kind aus gedacht, inklusiv, partizipativ und mit den Bedürfnissen des Kindes im Mittelpunkt.

Statt jedoch kraftvoll den Ausbau zu fördern, knausert die Staatsregierung in ihrem Haushaltsentwurf gerade am wertvollsten, was wir haben: an unseren Kindern! Insbesondere die Träger von Offenen Ganztagsschulen (OGTS) stehen seit Jahren vor großen Herausforderungen bezüglich der Finanzierung. Denn die Budgets für die Gruppen wurden in den vergangenen Jahren nur marginal erhöht. Diese geringfügigen Erhöhungen stehen in starkem Kontrast zu den deutlichen Gehaltssteigerungen laut Tarifvertrag TVöD SuE für die pädagogischen Fachkräfte und der Inflation. Diese Differenzen können die gemeinnützigen Träger nicht selbst refinanzieren. Ohne eine angemessene Erhöhung der Budgets droht ein Qualitätsverlust in den offenen Ganztagsschulen bis hin zur Schließung und Abbau der dringend benötigten Plätze. Das dürfen wir nicht zulassen und fordern daher, die Budgets für die bestehenden Angebote ausreichend zu erhöhen.

Daher habe ich mich in den Haushaltsverhandlungen zum Doppelhaushalt 2024/25 für eine wesentlich höhere Finanzierung der offenen Ganztagsangebote an Schulen eingesetzt. Leider wurde diese durch die schwarz-orange Mehrheit abgelehnt.

Enttäuschend ist auch die Kündigung des Modellversuchs „Kooperativer Ganztag“ durch die Staatsregierung. Dieses Modell bietet durch die enge Verzahnung von Einrichtungen der Jugendhilfe und den Schulen hochwertige Bildung und Betreuung und unterstützt die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. In Erlangen ermöglichte der Modellversuch mit entsprechender Finanzierung die Einrichtung von sogenannten Partnerklassen: Hier lernen Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam und können auch die weiteren Angebote in der Schule gemeinsam nutzen. Dieses Erfolgsmodell Kooperativer Ganztag muss weiter gefördert werden und die bisherigen Investitionen und das Engagement aller Beteiligten abgesichert werden. Auch hierzu habe ich einen Haushaltsantrag gestellt, dem die Regierungsfraktionen jedoch nicht zugestimmt haben. Ich werde mich weiter für die Fortführung des Kooperativen Ganztags mit ausreichender Finanzierung stark machen!

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