Die Zustände vieler Schultoiletten in Bayern sind untragbar. Eine Umfrage des Deutschen Kinderhilfswerks zeigt den dringenden Handlungsbedarf: In Bayern gaben 44 Prozent der befragten Kinder und Jugendlichen an, den Zustand der Toilettenanlagen an ihren Schulen als schlecht zu empfinden. In Großstädten klagen sogar 62 Prozent über unzumutbare Zustände. Viele Kinder gehen daher lieber zu Hause auf die Toilette oder vermeiden den Gang zur Schultoilette komplett. Das beeinträchtigt aber nicht nur das Wohlbefinden der Schüler, sondern auch ihre Konzentrations- und Lernfähigkeit.
An einigen Schulen packen daher Eltern bei der Sanierung der Toiletten an. Als Sachaufwandsträger sind die Kommunen für die Instandhaltung und Sanierung der Schultoiletten zuständig. In Erlangen wurden in 2010er Jahren anhand einer Prioritätenliste zahlreiche Schultoiletten saniert. Aber auch hier zeigen sich inzwischen die knappen Kassen der Stadt. Die Toiletten des Fridericianums sollten etwa im Rahmen der Generalsanierung erneuert werden. Aufgrund der Finanzlage der Stadt wird diese jetzt aber weiter nach hinten verschoben, die dringend benötigte Toilettensanierung wird daher nur in Einzelfällen durchgeführt. Die Fülle der Aufgaben im Bereich der Schulsanierung ist aber nicht nur für Erlangen eine Herausforderung. Ohne finanzielle Hilfe vom Freistaat wird es für viele bayerische Kommunen unmöglich sein, ihre Schulen angemessen zu sanieren und die Zustände der Toiletten endlich zu verbessern.
Zusammen mit meiner Fraktion fordere ich daher die Staatsregierung auf, die Kommunen damit nicht weiter im Stich zu lassen. Sie muss die Finanzierungshürden senken und ein umfassendes Sanierungsprogramm auflegen. Damit soll es Kommunen erleichtert werden, dringend benötigte Toilettensanierungen zu realisieren. Es darf nicht sein, dass Kinder in finanzschwachen Kommunen benachteiligt werden, weil die Mittel fehlen, um ihre Lernumgebung menschenwürdig zu gestalten.
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