Zu fett, zu süß oder zu salzig, unausgewogen und nicht frisch, so erleben viele Schülerinnen und Schüler das Essen in der Schule. Und schlagen daher lieber den Weg zum Kiosk, Bäcker oder Döner ein, als in der Schulmensa zu essen.
Kinder und Jugendliche verbringen einen immer größeren Teil ihrer Zeit in der Schule. Mit dem kommenden Rechtsanspruch auf einen Ganztagsplatz für Grundschüler*innen wird dies bald für noch mehr Kinder gelten. Daher wird die Bedeutung eines gesunden und ausgewogenen Essensangebotes in den Schulen immer wichtiger. Daher setzt sich die Grüne Fraktion im Landtag für die Einführung eines kostenlosen Schulessens mit Bio-Quote an bayerischen Schulen ein. Die Grünen greifen damit einen zentralen Vorschlag des bundesweiten Bürgerrates auf, der im Januar seine Ergebnisse vorgestellt hatte. Eine Umsetzung auf Bundesebene aber war schon wegen der fehlenden Zuständigkeit nicht möglich.
„Die Schule ist für Kinder und Jugendliche nicht allein ein Lernort, sondern ein Lebensmittelpunkt. Gutes Essen in der Schule trägt dazu bei, dass Kinder fit durch den Schultag gehen. Außerdem prägt es gleichzeitig die Wertschätzung für Lebensmittel und das Ernährungsverhalten,“ erklärt Christian Zwanziger, Mitglied im Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus den Vorstoß. „Ein gutes Mittagessen gehört für mich selbstverständlich zur (Ganztags-)Schule dazu, und setzt die Inhalte des Lehrplans zu gesunder Ernährung in praktischer Weise um.“
Für gesunde Ernährung in Schulen braucht es Qualitätskriterien. Wie wichtig die Verpflegung an Grundschulen und die Einbeziehung gesunder Ernährung in das pädagogische Konzept der Ganztagsschule ist, wird durch aktuelle Studien unterstrichen: Die KIGGS-Langzeitstudie des Robert Koch-Instituts zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland zeigt, dass die Häufigkeit von Übergewicht seit 1985 um die Hälfte gestiegen ist, sich die Adipositasrate Minderjähriger in Deutschland verdoppelt hat und die Zahl der Jugendlichen mit Essstörungen inzwischen bis auf 21,9 Prozent angestiegen ist. Besonders problematisch ist, dass eine im Grundschulalter erworbene Adipositas häufig bis ins junge Erwachsenenalter bestehen bleibt. Die Corona-Pandemie hat die Zunahme von Adipositas noch verschärft, wobei besonders sozial benachteiligte Kinder betroffen sind.
Christian Zwanziger sagt dazu: „Der Ganztag wird in Erlangen und Erlangen-Höchstadt aktuell massiv ausgebaut. Meiner Meinung nach sind für eine gesunde, frische und abwechslungsreiche Ernährung sogenannte Zubereitungsküchen das Beste. Dazu braucht es vor Ort aber auch die richtigen Voraussetzungen. Mit den kleineren und wenig flexiblen Aufwärmküchen mit Konvektomat verbauen wir uns im wahrsten Sinne des Wortes eine große Chance! Die Staatsregierung ist in der Pflicht. Gesunde Ernährung darf weder vom Geldbeutel der Kommunen noch von dem der Eltern abhängen.“
Der Dringlichkeitsantrag der Grünen Landtagsfraktion „Schulessen der Zukunft: Bio, regional und pädagogisch wertvoll“ wird am 27.11.2024 im Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus beraten wird.
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