Am 08.04. wird das Staatliche Bauamt Amberg-Sulzbach im städtischen Umwelt-, Verkehrs- und Planungsausschuss die Planungen für die Sanierung des Erlanger Schlosses vorstellen. Bereits im Vorfeld haben die Planungen bei Stadträt*innen und in der Stadtgesellschaft für erhebliche Bedenken gesorgt. Denn nach bisherigen Informationen soll die Baustelleneinrichtung, also die Fläche, die für Materiallagerung, LKW-Anlieferung, Infrastruktur und Standplatz für den Kran benötigt wird, auf Wunsch der Stadtspitze im Schlossgarten eingerichtet werden. Die Stadt Erlangen stellt den befestigten Schlossplatz auf der anderen Seite des Schlosses nicht als Fläche für die Baustelleneinrichtung zur Verfügung.
Aus seinen Anfragen ans bayerische Bauministerium weiß Christian Zwanziger, Grüner Landtagsabgeordneter für Erlangen, dass dies zu erheblichen Eingriffen in die Grünflächen führen und den Baumbestand im historischen Garten gefährden wird. Der geplante Aufwand, um den Baumschutz im Schlossgarten sicherzustellen, sei sehr hoch. Dazu gehörten z.B. Maßnahmen wie Asphaltierung der gesamten Grünfläche zwischen Schloss und Hauptquerung Wasserturmstraße/Universitätsstraße, um Belastungen auf den Wurzelraum bestmöglich zu verteilen und Scherkräfte zu vermeiden. „Ob diese Maßnahmen ausreichen, bleibt jedoch fraglich. Insbesondere die Bäume nahe am Schloss, deren Wurzelraum zusätzlich durch das Fundament des Krans beeinträchtigt wird, haben nach Fachmeinung äußerst geringe Überlebenschancen“, erklärt Zwanziger. Dabei sei ein guter Baumschutz kostenintensiv und verkehrliche Einschränkungen, die mit der Bautätigkeit einhergehen, würden die Nutzung des Schlossplatzes ohnehin stark einschränken.
Ein Kostenvergleich zwischen den beiden alternativen Standorten wurde nicht durchgeführt, da die Stadt die Nutzung des Schlossplatzes ohnehin abgelehnt habe, weiß Zwanziger aus dem Bauministerium. „Hohe Potentiale, Steuergelder zu sparen und gleichzeitig den Schlossgarten zu schützen, werden in Zeiten knapper Kassen einfach ignoriert“, kritisiert Zwanziger. Er fordert eine erneute Prüfung der Alternativen und eine stärkere Einbindung der Bürger*innen, mindestens des Stadtrates, in die Entscheidungsprozesse. „Es ist wichtig, dass wir nachhaltige Lösungen finden, die sowohl den Erhalt unserer Grünflächen als auch eine effiziente Nutzung der Steuergelder gewährleisten“, betont Zwanziger.
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