Landtags-Grüne legen neues Bildungskonzept fürs letzte Kindergartenjahr vor. Denn Studien zeigen: Diese Phase ist als Lernzeit für Kinder äußerst bedeutsam.
Nicht nur die PISA-Ergebnisse für Deutschland sind schockierend, auch der IQB-Trend, der das Leistungsniveau der Schüler*innen in den einzelnen Bundesländern zeigt rückläufige Kompetenzen in mehreren Bereichen. Zudem sind die schulischen Startbedingungen in Deutschland sehr ungleich und hängen stark von der sozialen Herkunft ab.
Die Reaktionen der Bayerischen Staatsregierung auf diesen Abfall der Leistungsstandards sind nicht zielführend: Zum einen wurden in den die kreativen Fächer zugunsten von Deutsch und Mathematik zusammengestrichen – obwohl gerade diese Fächer in der Entwicklung eine große Rolle spielen. Zum anderen wird durch die Deutsch-Pflichttests in den Grundschulen, die die Staatsregierung eingeführt hat, nicht ein Kind besser Deutsch lernen. Denn für die nötige Sprachförderung aller Kinder, die sie brauchen, hat die Staatsregierung immer noch keinen Plan vorgelegt.
Damit alle Kinder faire Startchancen erhalten, haben die Grünen ein Vorschulkonzept vorgelegt. Ziel ist es eine täglich vormittags stattfindende Vorschule im letzten Kindergartenjahr einzuführen. Die Kinder sollen in dieser Vorschule kindgemäß mit allen Sinnen lernen. Sie soll ein Ort der informellen und non-formalen Bildung sein und die Chancengerechtigkeit damit erhöhen. Ein wichtiger Bestandteil der Vorschule ist das Spiel – Ziel ist es, einen fließenden Übergang vom lernenden Spielen zum spielerischen Lernen zu schaffen. Darauf soll auch der verbindliche Bildungsplan ausgerichtet sein.
Die Vorschule soll als Bindeglied zwischen Kita und Grundschule dienen. Ziel ist, dass alle Kinder die Chance haben, frühzeitig und kindgerecht und dennoch gezielt und verbindlich auf ihrem Entwicklungs- und Bildungsweg begleitet und gefördert zu werden – unabhängig von ihrer individuellen Ausgangslage. Das bedeutet konkret: Alle Kinder, die ein Jahr vor ihrer regulären Einschulung einen festgestellten Sprachförderbedarf haben, besuchen regelmäßig kostenlos vormittags die Vorschule. Und alle anderen Kinder ohne Sprachförderbedarf haben ein Recht darauf, kostenlos an der täglichen Vorschule teilzunehmen und gemeinsam in der Gruppe auf die Einschulung vorbereitet zu werden.
Die tägliche Vorschule für alle sorgt damit insgesamt für einen besseren Start in der Schule und insbesondere für mehr Chancengerechtigkeit für all jene, die durch ihr Elternhaus nicht so intensiv gefördert werden können wie andere Kinder.
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