Der alpine Skitourismus in Bayern gerät zunehmend unter Druck. Neben den unmittelbaren Auswirkungen der Klimakrise sorgen auch massiv gestiegene Energiekosten für unsichere Zukunftsprognosen der Branche. Dennoch setzt die Staatsregierung weiterhin auf den Ausbau der künstlichen Beschneiung und fördert neben der Modernisierung von Seilbahnen auch den Neu- und Ausbau von Anlagen für künstliche Beschneiung aus verschiedenen Haushaltstiteln. In einer schriftlichen Anfrage habe ich mich bei der Staatsregierung erkundigt, wie der aktuelle Stand der Förderung von Seilbahnen und künstlicher Beschneiung in Bayern ist.
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Um einen ganzjährigen, nachhaltigen Tourismus zu gewährleisten, sollte nur die umweltverträgliche Erneuerung von Liftanlagen gefördert werden, keine Beschneiungsanlagen oder weitere Flächenversiegelung durch Parkplätze. In einem Änderungsantrag zum Haushalt fordere ich, die Zuschüsse zum Ausbau und der Modernisierung der Seilbahnen um fünf Millionen Euro zu kürzen.
Bis heute gibt es keine umfassenden Zahlen zu den Auswirkungen der bayerischen Seilbahnförderung auf Wirtschaft und Umwelt. Eine mögliche weitere Verlängerung des Programms Ende des Jahres wäre so unverantwortlich. Ich fordere die Staatsregierung auf, das Förderprogramm endlich zu evaluieren und entsprechende Schlüsse zu ziehen.
Mit einer Schriftlichen Anfrage habe ich nachgefragt, wohin genau die bayerischen Fördermittel für Seilbahnen in den vergangenen zehn Jahren geflossen sind. Die Zahlen zeigen: Es wird weiter eine Aufrüstung mit Schneekanonen unterstützt. Zu den Plänen der Staatsregierung, bis 2040 klimaneutral zu werden, passt die Seilbahnförderung nicht. Vor dem Hintergrund der Klimakrise ist dringend eine Evaluation nötig.
In meiner schriftlichen Anfrage zum Seilbahnförderprogramm des Freistaates habe ich unter anderem abgefragt, welche bayerischen Skigebiete Unterstützung bekommen haben oder voraussichtlich bekommen werden. Bei der erhaltenen Liste des Gebiets kam die Frage auf, inwiefern all diese Gebiete als „kleine Skigebiete“ im Rahmen der Förderrichtlinie bezeichnet werden können.
Mit dem Seilbahnförderprogramm unterstützt die Staatsregierung die Sanierung und Erneuerung von Seilbahnanlagen und fälschlicherweise auch den Bau und Ausbau von Anlagen für künstliche Beschneiung. Ungeachtet massiver Kritik aus der Opposition und der Zivilgesellschaft wurde das Förderprogramm jetzt hinter verschlossenen Türen fortgeschrieben.
Tourismus ist ein Querschnittsthema und betrifft uns in Bayern alle irgendwie – als Unternehmer*innen oder Mitarbeiter*innen im Tourismussektor, als Zulieferbetriebe vom Lebensmittelhandwerk bis zur IT-Dienstleistung, als Menschen, die in touristischen Regionen leben oder auch einfach nur als Reisende. Dieser Fakt hat meine Arbeit als tourismuspolitischer Sprecher meiner Fraktion in den vergangenen fünf Jahren besonders interessant gemacht. Die Themen waren bunt und die Herausforderungen sind – besonders seit der Corona-Pandemie – groß.
Landtags-Grüne fordern endgültige Streichung von Schneekanonenförderung. Neue Richtlinien zur bayerischen Seilbahnförderung setzen kleine Verbesserungen um, Beschneiungsanlagen werden aber weiter gefördert.