Christian Zwanziger

Mitglied des Bayerischen Landtags

Pressemitteilung

Mittelabrufe im bundesweiten Förderprogramm Ganztagsausbau: Bayern unter den Schlusslichtern

10.10.25 –

Eine aktuelle Analyse der Mittelabrufe aus dem bundesweiten Förderprogramm für den Ganztagsausbau an Grundschulen zeigt: Bayern belegt mit seiner Abrufquote einen der letzten Plätze im Ländervergleich und bleibt damit deutlich hinter seinen Möglichkeiten zurück. Besonders besorgniserregend ist, dass der Freistaat 2023 bereits mit der bundesweit schlechtesten Versorgungsquote für die ganztägige Förderung von Grundschulkindern in das Förderprogramm gestartet war. Und offenbar nicht aufholt.

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Während sieben Bundesländer bereits 2023 zum Start der Förderperiode eine Abdeckung zwischen 75 Prozent (Sachsen-Anhalt) und sogar 97 Prozent (Hamburg) erreicht hatten und damit den Rechtsanspruch auf ganztägige Bildung und Betreuung von Grundschulkindern weitgehend erfüllen, hinkte Bayern mit seinem Versorgungsangebot von gerade einmal 35 Prozent erheblich hinterher. Und Besserung ist nicht in Sicht: Vergleicht man die Abrufquoten aus dem bundesweiten Förderprogramm, mit dem die Bundesländer ihr Angebot an Ganztagsbildung für Grundschulkinder bedarfsgerecht ausbauen sollen, bleibt Bayern Schlusslicht. Selbst Bundesländer, die bereits eine hohe Versorgungsquote aufweisen, zeigen eine höhere Abrufquote als Bayern.

"Diese Zahlen sind ein bildungspolitisches Armutszeugnis für die bayerische Staatsregierung", kritisiert der Grüne Landtagsabgeordnete Christian Zwanziger, Mitglied im Bildungsausschuss. "Während andere Bundesländer längst die Weichen für eine zukunftsfähige Ganztagsförderung gestellt haben, verpasst Bayern wichtige Chancen für unsere Kinder. Der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ab 2026 rückt immer näher, doch die Staatsregierung scheint die Dringlichkeit nicht erkannt zu haben."

Nur Schleswig-Holstein hat bisher noch weniger aus dem Förderprogramm abgerufen, doch das norddeutsche Bundesland ist immerhin auch mit einer um sechs Prozentpunkte höheren Versorgungsquote (41 Prozent) in das Programm gestartet war.

"Die Zeit des Schönredens muss vorbei sein", fordert Zwanziger. "Bayern braucht jetzt einen echten Kraftakt beim Ganztagsausbau. Es geht um Bildungsgerechtigkeit, um Chancengleichheit und um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Die Staatsregierung muss endlich ihre Hausaufgaben machen und die zur Verfügung stehenden Mittel konsequent abrufen und einsetzen."

Die Grünen fordern, endlich ein Ganztags-Garantie-Gesetz zu verabschieden, was die Rahmenbedingungen eines guten Ganztags klar regelt. Familien brauchen einen verlässlichen Qualitätsrahmen, der dem hohen Anspruch Bayerns an seine Bildungslandschaft gerecht wird. Die Träger der Einrichtungen brauchen klare Richtlinien für Planbarkeit und finanzielle Sicherheit der Investitionen. Nur so ließe sich die drohende Verfehlung des Rechtsanspruchs noch abwenden, betont Zwanziger.

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