Am Grünten im Allgäu ziehen über 1100 Menschen eine symbolische rote Linie gegen den Ausbau der touristischen Infrastruktur am Berg, am Walchensee demonstrieren Anwohnerinnen und Anwohner gegen Massentourismus, immer öfter fällt der Begriff „Overtourism“: Es regt sich Widerstand im bayerischen Alpenraum.
Der Tagestourismus hat in den vergangenen Jahren zugenommen und gerade die Verkehrssituation birgt vielerorts Konfliktpotential. Verstopfte Straßen, Parkplatzmangel, überfüllte Bahnen, aber auch Müll und Lärm sorgen besonders in Oberbayern und im Allgäu für Unmut. Die Demonstrationen und Initiativen in verschiedenen Regionen zeigen: Es besteht politischer Handlungsbedarf.
Wir Grünen im Bayerischen Landtag fordern die Staatsregierung deshalb auf, zu reagieren, bevor die Stimmung kippt. In unserem Antrag verlangen wir ein Konzept, wie in Zukunft mit dem Tagestourismus im Alpenraum umgegangen werden soll.
Der Tourismus ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in Bayern und wir dürfen die ehrliche Gastfreundschaft, für die Bayern bekannt ist, nicht aufs Spiel setzen. Der Großraum München wächst weiter und damit auch der Freizeitdruck auf die Alpen. es ist absehbar, dass sich die Debatte um den sogenannten „Overtourism“ nicht von allein erledigen wird. Wir müssen deshalb handeln, beispielsweise indem wir attraktive Alternativen zum Auto schaffen.
Wir fordern, zunächst die Wertschöpfung durch Tagestouristinnen und -touristen zu ermitteln und Hotspots sowie Herausforderungen zu identifizieren. Dann können wir in Zusammenarbeit mit Wissenschaft, Kommunen und Zivilgesellschaft Wege finden, um die Situation vor Ort zu entschärfen. Eine umfassende Analyse der Situation und dann regional angepasste Konzepte: So kann der Tourismus in Bayern mit Plan in die Zukunft gehen.
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