Ludwig Hartmann und Christian Zwanziger zum 6-Punkte-Papier zur Landesentwicklung, das heute von einem breiten Bündnis quer durch die Verbändelandschaft vorgestellt worden ist.
München (16. Juni 2021/jse). Zum heute vorgestellten 6-Punkte-Papier zur Landesentwicklung erklärt Christian Zwanziger, Sprecher für Landesentwicklung der Landtags-Grünen:
„Das sehr breite Bündnis zeigt wieder einmal eindrucksvoll auf, dass die Landesentwicklungspolitik der eigentliche Maschinenraum für eine gerechte, enkeltaugliche Politik in Bayern sein muss. Bei der schwarz-orangen Staatsregierung fristet sie stattdessen ein Nischendasein. Dabei müssen wir jetzt die Weichen für ein grünes Landesentwicklungsprogramm stellen. Klimaschutz, Flächensparen, Artenvielfalt, Landwirtschaft, gleichwertige Lebensverhältnisse und Arbeitsbedingungen müssen dabei immer zusammen betrachtet werden. Wir Landtags-Grüne wollen die Landesplanung für das 21. Jahrhundert fit machen. Denn sie ist mehr als ein bloßer Verwaltungsakt – hier geht es um das Leben unserer Kinder und Kindeskinder.“
Zur Positionierung des Bündnisses, den ausufernden Flächenverbrauch von elf Hektar pro Tag mit verbindlichen Flächenbudgets zu halbieren, erklärt Ludwig Hartmann, Fraktionsvorsitzender der Landtags-Grünen:
„Die klare Positionierung des Bündnisses, den ausufernden Flächenverbrauch von elf Hektar pro Tag mit verbindlichen Flächenbudgets zu halbieren, begrüßen wir sehr. Denn wenn wir wirklich etwas für die wertvolle Ressource Boden, die Artenvielfalt und das Klima tun wollen, ist ein verbindliches 5-Hektar-Ziel dringend notwendig. Die Menschen in Bayern haben es satt, Logistikzentren in die Wiesen, Äcker und Felder um ihren Ort gesetzt zu bekommen. Es gibt inzwischen unzählige Beispiele, dass es mit intelligenter Bauplanung deutlich flächensparender geht. Wir Landtags-Grüne freuen uns sehr über die breite Unterstützung für einen Kurs der landesplanerischen Vernunft – quer durch die befasste Verbändelandschaft von der Architektenkammer über die Landesplanungsverbände bis hin zur Katholischen Landjugend.“
Hintergrund:
Verfasser des Sechs-Punkte-Papiers zur Landesentwicklung ist ein Bündnis bestehend aus der Akademie Ländlicher Raum (ALR), Akademie für Raumforschung in der Leibnitz Gemeinschaft (ARL), Deutsche Akademie für Städtebau und Landesplanung (DASL), Bayerische Architektenkammer, Bund Naturschutz Bayern sowie Katholische Landjugendbewegung Bayern (KLJB). Das Papier wurde am Mittwoch, 16. Juni 2021, im Presseclub München vorgestellt. Anlass war die bevorstehende Anhörung zur Fortschreibung des Landesentwicklungsprogramms (LEP) in Bayern.
Verwandte Artikel
Fünf Jahre Sprecher für Landesentwicklung – Eine Bilanz
In den letzten fünf Jahren war viel los im Bereich Landesentwicklung – aus meiner Sicht allerdings nicht immer mit Entwicklungen in eine gute Richtung. Dieses wichtige Thema wurde von der Söder-Regierung eher stiefmütterlich behandelt. Von einzelnen, kleinen Verbesserungen im Rahmen der LEP-Teilfortschreibung abgesehen, gab es seitens der CSU und Freien Wähler aus meiner Sicht kaum sinnvolle Initiativen. Ganz im Gegenteil: Mit Änderungsanträgen der Regierungsfraktionen zur Fortschreibung des LEPs sollte der Trinkwasserschutz in Bayern sogar noch gelockert werden. Statt auf nachhaltige Mobilität für alle, setzten CSU und Freie Wähler lieber auf Flugtaxis.
Weiterlesen »
Gesundheitsschutz vor Profitinteressen
Nächtlicher Fluglärm sorgt regelmäßig für Beschwerden von Betroffenen, die um ihren Schlaf gebracht werden. Trotz dieser Beeinträchtigungen hält der Flughafen Nürnberg an einer im Bundesvergleich sehr weitreichenden Nachtflugregelung fest. In vielen Gesprächen und durch parlamentarische Anfragen hat Christian Zwanziger, Grüner Landtagsabgeordneter für Erlangen und Erlangen-Höchstadt, die Hintergründe beleuchtet und auch die Änderungsbereitschaft der Gesellschafter des Flughafens, konkret der Bayerischen Staatsregierung, abgefragt.
Weiterlesen »
Betonflut eindämmen? Nicht mit CSU und Freien Wählern
Der nach wie vor viel zu hohe Flächenverbrauch ist eines der größten umweltpolitischen Probleme unserer Zeit. Bereits zum zweiten Mal in dieser Legislatur haben wir deshalb einen Gesetzentwurf zur Begrenzung des Flächenverbrauchs vorgelegt. Damit zeigen wir den rechtlichen Weg auf, wie der Flächenverbrauch nachhaltig verringert und Bayerns Gesicht mit seiner gewachsenen Kulturlandschaft und seinen landwirtschaftlichen Flächen geschützt und erhalten werden kann.
Weiterlesen »