Eva Lettenbauer, Frauenpolitische Sprecherin der Grünen Landtagsfraktion hat mich in Erlangen besucht, um über Gleichberechtigung zu sprechen. Die gleichberechtigte Mitentscheidung von Frauen ist ein urgrünes Thema und so hat es auch ein interessiertes Publikum gefunden.
Nach einem kleinen historischen Rückblick auf Frauenbewegungen seit der Französischen Revolution und deren Erfolge, wie zum Beispiel das aktive und passive Wahlrecht, ging es um die immer noch bestehende Ungleichbehandlung von Frauen und Männern. So ist der durchschnittliche Bruttoverdienst von Frauen in Bayern immer noch um 24 Prozent niedriger als der der Männer. Der Hohe Wert kommt unter anderem dadurch zustande, dass besonders Sorge- und Pflegearbeit schlecht bezahlt wird. Arbeit, die überwiegend Frauen leisten.
Auch die derzeitige, rückwärtsgewandte Familien- und Sozialpolitik spielt eine Rolle. Das Ehegattensplittung fördert beispielsweise Ehen, in denen nur ein Teil arbeitet und der andere nichts oder deutlich weniger verdient. Für wirkliche Gleichberechtigung, erklärte Eva, brauche es eine neue Familienpolitik und verbesserte Kinderbetreuung. Zusätzlich müssten aber auch die Arbeitgeber*innen familienfreundliche Arbeitszeiten schaffen.
In Machtpositionen – besonders in Wirtschaft, Wissenschaft und Politik- sind Frauen immer noch unterrepräsentiert. Mit der vergangenen Landtagswahl in Bayern ist die Frauenquote auf den tiefsten Stad seit 16 Jahren gesunken. Die Vorstände der 200 umsatzstärksten Unternehmen Deutschlands sind durchschnittlich nur mit acht Prozent Frauen besetzt, die Aufsichtsräte mit 27 Prozent.
Auch Gewalt gegen Frauen ist leider immer noch ein großes Thema. 40 Prozent aller Frauen haben bereits Gewalt erlebt. Frauennotrufe arbeiten meist ehrenamtlich und am Limit. Zudem müssen die Frauenhäuser in Bayern jede zweite Frau in Not abweisen. Ein unsäglicher Zustand.
In allen Punkten kann auch der Freistaat Bayern mit gutem Vorbild vorangehen und zur Gleichberechtigung beitragen: gleiches Geld für gleiche Arbeit, familienfreundliche Arbeitszeiten, verbindliche Frauenquoten und ausreichende Unterstützung für Frauen in Not. Dafür setzen wir Grüne im Landtag uns ein.
Zum Schluss stellte Eva unseren Grünen Gesetzesentwurf zum Bayerischen Paritätsgesetz vor, der eine gleichberechtigte Besetzung aller Wahllisten mit Frauen und Männern vorsieht. So könnten wir – zumindest in Bayern – endlich die Geschlechtergerechtigkeit auch im Parlament herstellen.
Verwandte Artikel
Staatsregierung bestätigt überregionale Bedeutung des Naturschutzgebietes Ziegenanger
Bei einem Ortstermin am geplanten Standort für ein geplantes Wellnesshotel außerhalb von Neuhaus informierten sich der Landtagsabgeordnete Christian Zwanziger und Landratskandidat und stellvertretender Landrat Manfred Bachmayer zusammen mit der Grünen Gemeinderatsfraktion über das Vorhaben. Zwanziger stellte eine Anfrage an die Staatsregierung, deren Antwort bestätigt, dass das angrenzende Naturschutzgebiet von besonderer, bayernweiter Bedeutung für den Naturschutz ist.
Weiterlesen »
Schloss-Sanierung: Operation erfolgreich – Schlossgarten in Gefahr?
Am 08.04. wird das Staatliche Bauamt Amberg- Sulzbach im städtischen Umwelt-, Verkehrs- und Planungsausschuss die Planungen für die Sanierung des Erlanger Schlosses vorstellen. Bereits im Vorfeld haben die Planungen bei Stadträt*innen und in der Stadtgesellschaft für erhebliche Bedenken gesorgt. Denn nach bisherigen Informationen soll die Baustelleneinrichtung, also die Fläche, die für Materiallagerung, LKW-Anlieferung, Infrastruktur und Standplatz für den Kran benötigt wird, auf Wunsch der Stadtspitze im Schlossgarten eingerichtet werden. Die Stadt Erlangen stellt den befestigten Schlossplatz auf der anderen Seite des Schlosses nicht als Fläche für die Baustelleneinrichtung zur Verfügung.
Weiterlesen »
Landtags-Grüne fordern: Alle ehrenamtlichen Einsatzkräfte in Bayern unterstützen!
Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte in Bayern leisten in Notfällen wertvolle Hilfe – egal, ob bei Hochwasser, großen Unfällen oder Katastrophen: Ohne Ehrenamtliche sind diese Krisen nicht zu bewältigen, denn über 90 Prozent der Helfenden bei Feuerwehr und Rettungsorganisationen in Bayern sind ehrenamtlich aktiv. Dafür ist eine gute Aus- und Weiterbildung unverzichtbar. Doch während die Freiwilligen bei Technischem Hilfswerk und Feuerwehr für diese Fortbildungen eine gesetzlich geregelte Freistellung erhalten, müssen Ehrenamtliche anderer Hilfsorganisationen oft ihren persönlichen Urlaub dafür verwenden. Die Grünen im Bayerischen Landtag wollen das mit ihrem Gesetzentwurf zur Änderung des Bayerischen Katastrophenschutzgesetzes ändern.
Weiterlesen »