Mit einem Spatenstich beginnt der sechsspurige Ausbau der A3 auf 76 Kilometern zwischen den Autobahnkreuzen Biebelried und Fürth/Erlangen. Grüne Mandatsträgerinnen und Mandatsträger aus Erlangen und Erlangen-Höchstadt mahnen zu einem Umdenken in der Verkehrspolitik.
Christian Zwanziger, grüner Landtagsabgeordneter für Erlangen und Erlangen-Höchstadt und Sprecher für Landesentwicklung, betont: „Die Verbreiterung der Autobahn durch den Aischgrund und den Steigerwald soll rund 1,5 Milliarden Euro kosten. Für mich ist eine leistungsfähige Schiene das Rückgrat für eine entspannte, staufreie Mobilität der Zukunft. Durch die Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene würden beispielsweise auch die schon vorhandenen Straßen entlastet und der Verschleiß reduziert werden. Ich vermisse eine klare Prioritätensetzung im Bundesverkehrsministerium, mit der wir nicht nur bequemes Pendeln und Reisen sondern auch unsere Klimaziele erreichen könnten.“
Auch Birgit Marenbach, Fraktionsvorsitzende Grüne/Grüne Liste der Erlanger Stadtratsfraktion, fordert ein Umdenken und zeitgemäße Planungsinstrumente: „Der Ausbau der A3 steht im krassen Widerspruch zur Verkehrswende und damit zu den Pariser Klimazielen. Zu deren Einhaltung hat sich die Bundesregierung verpflichtet. Zentrales Problem ist dabei der schwerfällige und straßenlastige Bundesverkehrswegeplan, der die Vergangenheit zementiert statt innovativen Mobilitätskonzepten der Zukunft die Tür zu öffnen. Der Bundesverkehrswegeplan bedarf einer grundsätzlichen Reform und ist angesichts der Herausforderungen der Klimakrise dringend zu überholen.“
Mit Blick auf die Gesundheit der Anwohnerinnen und Anwohner der Autobahn stellt Manfred Bachmayer, stellvertretender Landrat und Grüner Kreisrat, fest: „Erst durch den sechsspurigen Ausbau wird der dringend benötigte Lärmschutz durch den Bund finanziert. Der Schutz der Gesundheit muss somit sehr teuer erkauft werden. Wir werden wachsam sein und keine Abstriche zulassen.“ Außerdem sorgt sich Bachmayer, dass vom Ausbau die lokale Wirtschaft kaum profitiert, da dieser weitestgehend als sogenannte „Öffentlich-private Partnerschaft“ (ÖPP) umgesetzt wird. „Nach Angaben der Autobahndirektion Nordbayern ist der Ausbau das größte ÖPP-Projekt, welches bisher in Deutschland beauftragt wurde. Hier profitierten vor allem Banken und das Konsortium von Großunternehmen, die den Zuschlag erhalten haben.“
Verwandte Artikel
Staatsregierung bestätigt überregionale Bedeutung des Naturschutzgebietes Ziegenanger
Bei einem Ortstermin am geplanten Standort für ein geplantes Wellnesshotel außerhalb von Neuhaus informierten sich der Landtagsabgeordnete Christian Zwanziger und Landratskandidat und stellvertretender Landrat Manfred Bachmayer zusammen mit der Grünen Gemeinderatsfraktion über das Vorhaben. Zwanziger stellte eine Anfrage an die Staatsregierung, deren Antwort bestätigt, dass das angrenzende Naturschutzgebiet von besonderer, bayernweiter Bedeutung für den Naturschutz ist.
Weiterlesen »
Schloss-Sanierung: Operation erfolgreich – Schlossgarten in Gefahr?
Am 08.04. wird das Staatliche Bauamt Amberg- Sulzbach im städtischen Umwelt-, Verkehrs- und Planungsausschuss die Planungen für die Sanierung des Erlanger Schlosses vorstellen. Bereits im Vorfeld haben die Planungen bei Stadträt*innen und in der Stadtgesellschaft für erhebliche Bedenken gesorgt. Denn nach bisherigen Informationen soll die Baustelleneinrichtung, also die Fläche, die für Materiallagerung, LKW-Anlieferung, Infrastruktur und Standplatz für den Kran benötigt wird, auf Wunsch der Stadtspitze im Schlossgarten eingerichtet werden. Die Stadt Erlangen stellt den befestigten Schlossplatz auf der anderen Seite des Schlosses nicht als Fläche für die Baustelleneinrichtung zur Verfügung.
Weiterlesen »
Sprachtests: Söders Ablenkungsmanöver
Die Einführung der verpflichtenden Sprachtests 1,5 Jahre vor der Einschulung hat in der Praxis zu erheblichen Herausforderungen geführt. Es zeigt sich, dass die zur Verfügung stehenden Anrechnungsstunden für Beratungslehrkräfte nicht ausreichen. Vielerorts müssen laut Berichterstattungen zusätzlich Schulpsycholog*innen aushelfen. Diese Fachkräfte sind jedoch unverzichtbar für die Gesundheit der Kinder in Bayern.
Weiterlesen »