Die Auseinandersetzungen um den Abriss der HuPflA gehen weiter: Zwar konnte durch eine Landtagspetition und den Einsatz meiner Fraktionskollegin, unserer denkmalpolitischen Sprecherin Sabine Weigand, bereits 2022 erreicht werden, dass der Mittelrisalit des Kopfbaus erhalten bleibt. Dieser bietet eine große Fläche für Information und Gedenken. Allerdings handelt es sich, wie bei den anderen erhaltenen Gebäudeteilen, nicht um den Ort, an dem die grauenvollen Morde durch Aushungern wirklich verübt wurden. Neuere Erkenntnisse belegen, dass die sogenannten Hungerstationen im Souterrain der Seitenflügel untergebracht waren. Angesichts dieser Erkenntnisse haben sowohl die Jüdische Kultusgemeinde Erlangens als auch das Auschwitz-Komitee in der Bundesrepublik Deutschland e.V. an die Staatsregierung appelliert, hier innezuhalten und die Pläne zu überdenken.
Darum habe ich die Staatsregierung in einer Anfrage zum Plenum gefragt, ob diese Erkenntnisse und die Appelle bei der Staatsregierung Gehör gefunden haben, den geplanten Abriss vorerst auszusetzen und zu prüfen, ob für ein würdiges Gedenken an die Verbrechen des NS-Regimes mehr der verbliebenen historischen Bausubstanz erhalten werden muss.
In der Antwort ist für mich entscheidend, was die Staatsregierung alles nicht gesagt hat: Man redet sich allein mit der Bundesförderung für Forschungsbauten bzw. den dortigen Fristen raus. Was die Staatsregierung offenbar nicht gemacht hat: beim Bund um Fristverlängerung zu bitten. Dagegen speist sie die Öffentlichkeit und Angehörige von Opfern mit Allgemeinplätzen ab. Das wird aus meiner Sicht dem Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus nicht gerecht.
Verwandte Artikel
Projekt-Aus für den Campus „Schöller-Areal“ der FAU: War die Staatsregierung ein Jahr untätig?
Nach dem Bekanntwerden des endgültigen Scheiterns des Projektes für einen neuen Lehramtscampus der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) auf dem Schöller-Areal sind weiter viele Fragen offen. Auf Veranlassung der Landtags-Grünen berichten Wissenschafts- sowie Bauministerium nun am Mittwoch, 4.12., in einer gemeinsamen Sondersitzung des Wissenschaftsausschusses und des Haushaltsausschusses des Bayerischen Landtags. Die Grünen werden bei der Sitzung genau nachfragen, welche Lösungen nun auf den Tisch kommen und ob die Staatsregierung das Problem einfach nur aussitzen wollte.
Weiterlesen »
Versprochenen Stellenzuwachs bei Lehrkräften umsetzen – Zukunft der Bildung sichern!
Der Lehrkräftemangel ist schon längst kein abstraktes Zukunftsproblem mehr sondern in den Klassenzimmern angekommen. Um die Qualität des Unterrichts aufrechthalten zu können, müssen wir sowohl die Arbeitsbedingungen für das Stammpersonal verbessern als auch die Ausbildung für zukünftige Lehrkräfte attraktiv machen. Mit der Ankündigung eines Stellenmoratoriums für 2026 macht der Ministerpräsident genau das Gegenteil. Gemeinsam mit meinen Kolleginnen und Kollegen meiner Fraktion fordere ich daher die Staatsregierung auf, den ursprünglich angekündigten Stellenzuwachs bei Lehrkräften vollständig und zeitnah umzusetzen.
Weiterlesen »
Bio, regional und pädagogisch wertvoll: Schulessen der Zukunft
Zu fett, zu süß oder zu salzig, unausgewogen oder nicht frisch, so erleben viele Schülerinnen und Schüler das Essen in der Schule. Und schlagen daher lieber den Weg zum Kiosk, Bäcker oder Döner ein, als in der Schulmensa zu essen. Mit dem Ausbau des Ganztagsangebotes wird die Bedeutung von gesundem Essen in Schulen noch größer. Aktuelle Studien belegen zudem, dass ernährungsbedingte Krankheiten im Kinder- und Jugendalter deutlich zunehmen. Daher setzt sich Christian Zwanziger mit der Grünen Landtagsfraktion für kostenloses Schulessen mit Bio-Quote an bayerischen Schulen ein. Die Grünen greifen damit einen zentralen Vorschlag des bundesweiten Bürgerrates auf, der im Januar seine Ergebnisse vorgestellt hat. Die Staatsregierung sei gefordert, die finanziellen Voraussetzungen für eine gesunde Schulverpflegung zu schaffen, unabhängig vom Geldbeutel der Kommunen und Eltern, fordert Zwanziger.
Weiterlesen »