Die Grundwasserstände in Bayern sinken flächendeckend seit Jahren und es werden immer neue Rekordniedrigstände vermeldet. Trotzdem wollten die Regierungsfraktionen mit Änderungsanträgen zur Teilfortschreibung des LEPs den Trinkwasserschutz lockern. Der Protest von uns und den Kommunen hat Söder jedoch zum zurückrudern gezwungen und die Anträge sind nicht mehr aktuell. Ich habe bei der Staatsregierung nachgefragt, wie es um die Grundwasserneubildung in Bayern steht.
Die Antwort zeigt, dass der Rückgang bei der Neubildung von Grundwasser in allen Regionen Bayerns dramatisch ist. In den vergangenen fünf Jahren wurde mehr als 20 Prozent weniger Grundwasser neu gebildet, als zwischen den Jahren 1971 und 2000. Seit dem Jahr 2003 geht die Neubildung des Grundwassers besonders deutlich zurück. Es gibt immer häufiger Trocken- und Hitzejahre, zugleich fehlt es an Zeiträumen, in denen sich besonders viel Grundwasser neu bildet.
Den stärksten Rückgang verzeichnet Niederbayern. Er liegt bei fast 30 Prozent In den vergangenen fünf Jahren. Aber auch in Unter- und Mittelfranken, wo insgesamt wenig Grundwasser neugebildet wird, sind starke Rückgänge zu beobachten. 100 Prozent der Messtellen weisen dort fallende Grundwasserstände und Quellschüttungen auf.
Ursache für den Rückgang und die mangelnde Neubildung von Grundwasser sind, neben der Nutzung, vor allem zunehmende Trockenperioden aufgrund der Klimaüberhitzung sowie die aktive Entwässerung unserer Landschaften. Gleichzeitig steigt gerade in Trockenzeiten die Nachfrage nach Grundwasser für die Bewässerung in der Landwirtschaft, aber auch für private Bewässerung und für anderweitige Nutzung – das geht nicht zusammen und verschärft die Probleme.
Trotz eindeutiger Faktenlage bleibt Markus Söder und die Staatsregierung untätig. Zum Erhalt unserer Lebensgrundlagen braucht es einen sorgsamen Umgang mit Wasser. Neben mehr Anstrengungen beim Klimaschutz fordern wir Grüne auch konsequenten Wasserschutz:
- Bis 2030 möchten wir mindestens 12 Prozent der Landesfläche als Wasserschutzgebiet ausweisen. Während im Bundesdurchschnitt zwölf Prozent der Fläche als Wasserschutzgebiete ausgewiesen sind und in Hessen sogar über 50 Prozent, sind es in Bayern gerade einmal fünf Prozent.
- Die Trinkwassergewinnung muss Vorrang vor anderen Nutzungen haben. Toiletten in Neubauten sollten beispielsweise nicht mit Trinkwasser betrieben werden. Außerdem braucht es wassersparende Techniken in der Landwirtschaft und geschlossene Wasserkreisläufe in wasserintensiven Prozessen der Industrie.
- Wir müssen den Flächenverbrauch endliche reduzieren und Schwammlandschaften in den Kulturlandschaften und Siedlungsstrukturen schaffen. Das schützt vor Überschwemmungen und hilft bei der Grundwasserneubildung.
- Mehr Ökolandbau verringert die Grundwasserbelastung mit Nitrat. Bayern steht immer noch bei nur 13 Prozent Ökofläche obwohl das gesetzliche Ziel bis in zwei Jahren bei 20 Prozent liegt.
- Es muss endlich ein Wassercent eingeführt werden, um Anreize zu einer schonenden und effizienten Nutzung der Ressource Wasser zu schaffen.
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