Die Lage in vielen Kindertagesstätten in Erlangen und in ganz Bayern zeigt deutlich, dass es so nicht weitergehen kann: Gruppenschließungen mitten im Kita-Jahr, verkürzte Betreuungszeiten, Bildung von Elternpools zur Unterstützung beim chronischen Personalmangel. Während es der Fachkräftemangel für viele Erlanger Eltern fast unmöglich macht, Beruf und Familie zu vereinbaren, leiden Erzieher*innen darunter, permanent an der Belastungsgrenze und darüber hinaus zu arbeiten.
Immer mehr Fachleute und Eltern melden sich deutlich zu Wort. So haben sich bereits etliche der Erlanger Elternbeiräte an die Öffentlichkeit gewandt und die Stadt zum Handeln aufgefordert. Das vom bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales selbst ins Leben gerufene Bündnis für frühkindliche Bildung bestätigt, dass akuter Fachkräftemangel und unattraktive Rahmenbedingungen die beiden wesentlichen Herausforderungen sind. Abhilfe ist bisher jedoch nicht in Sicht. Die Landtags-Grünen fordern daher in ihrem Dringlichkeitsantrag, endlich anzupacken und Verbesserungen für Kinder, Eltern und Beschäftigte zu schaffen.
Dazu gehören nach Ansicht der Grünen sofort umsetzbaren Maßnahmen wie:
- Bundesmittel aus dem Kita-Qualitätsgesetz vollständig für eine höhere pädagogische Qualität einsetzen
- Arbeitsbedingungen für das Kita-Personal grundlegend verbessern
- Ausbildung attraktiver machen und Quereinstieg erleichtern
- Ausländische Qualifikationen schneller anerkennen
- Kindertagespflege stärken, indem Fachberatung und Vernetzung ausgebaut und Qualifizierung und Vergütung erhöht werden
„Jede dieser Maßnahmen hilft. Untätigkeit löst keine Probleme. Eltern und Kinder brauchen verlässliche Unterstützung für gute Kitas. Und Beschäftigte in Kitas verdienen bessere Arbeitsbedingungen für ihre wichtige Arbeit. Unsere Vorschläge verbessern die Situation.“ sagt Christian Zwanziger, Grüner Landtagsabgeordneter für Erlangen und Erlangen-Höchstadt. „Das sind alles Stellschrauben, an denen der Freistaat schnellstens drehen muss!“
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