Privatreisen sind seit Wochen nicht erlaubt, Geschäftsreisen finden nur noch stark eingeschränkt statt. Hotels, Gaststätten, Freizeiteinrichtungen sind geschlossen, Buchungen werden teils bis zum Jahresende storniert. Der Tourismus befindet sich in einem durch das Corona-Virus erzwungenen Stillstand. Wie geht die Branche mit der Situation um?
Tourismus
Die Tourismusbranche gehört zu den Branchen, die am längsten unter den unmittelbaren Auswirkungen der Corona-Krise leiden werden. Einschränkungen in der Mobilität der Bevölkerung sind eine wichtige und richtige Maßnahme zur Eindämmung der Verbreitung des Virus. Sie sorgen jedoch auch dafür, dass der gesamten Reisebranche die Grundlage entzogen wurde.
Nachhaltiger Tourismus braucht eine klimafreundliche Mobilität. Dazu gehören auch attraktive Angebote für die Anreise mit der Bahn. Wir fordern die Staatsregierung daher auf, die Rahmenbedingungen für mehr touristische Angebote auf der Schiene zu schaffen. In ländlichen Regionen hat der Freizeitverkehr auf der Schiene den Berufsverkehr längst überholt.
Die Sicherung des Fach- und Arbeitskräftebedarfs ist auch für die Tourismusbranche eine der größten Aufgaben. Laut dem Bayerischen Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA Bayern e.V. entscheiden qualifizierte Fach- und Arbeitskräfte über Leistungsfähigkeit und Dienstleistungsqualität der Branche. Viele Probleme sind altbekannt und leider hausgemacht.
Wie die Hotels mussten im Rahmen der Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus auch alle Jugendherbergen ihren Betrieb einstellen. Doch die Hilfsmaßnahmen für die Wirtschaft greifen hier nicht. Wir Grüne fordern Unterstützung für die gemeinnützigen Träger.
Die Corona-Krise hat die gesamte Welt in eine Ausnahmesituation gestürzt. Die Maßnahmen, die Bundes- und Staatsregierung ergriffen haben, um die weitere Verbreitung des Virus zu verlangsamen sind grundsätzlich richtig und wichtig. Um die schwerwiegenden Folgen für die Wirtschaft einzudämmen wurden und werden kontinuierlich Hilfsporgramme aufgesetzt.
Auf zahlreichen Strecken im Freistaat ist die Bahn mit veraltetem Material unterwegs. Insbesondere die seit 1980 nicht mehr produzierten Silberlinge (n-Wagen) und alte Abteilwagen stellen jedoch ein enormes und zum Teil unüberbrückbares Hindernis dar – für Menschen mit großem Gepäck und vor allem für Radfahrer*innen.
Mit jedem Jahr wird Bayern attraktiver für Urlauberinnen und Urlauber – wir sollten die jährlich steigenden Tourismuszahlen nutzen, um die Qualität in den Blick zu nehmen. Es muss in naturverträglichere und zukunftsfähige Alternativen investieren. Beispielsweise eine gute Wegeinfrastruktur vor Ort fürs Wandern, Skitourengehen, Mountainbiken und Fahrradfahren.